Das Spiel
Luzern will nach fast einem halben Jahr endlich wieder ein Heimspiel gewinnen. Zuletzt gelang das in der letzten Saison mit dem 5:0-Kantersieg gegen YB im April. Im vierten Heimspiel der neuen Saison gegen Sion soll es nun endlich wieder klappen.
Luzern startet fulminant in die Partie und geht schon nach drei Minuten in Führung. Im Anschluss bleiben die Luzerner dominant und kommen immer wieder zu Abschlussgelegenheiten. Nach dem 2:0 zieht sich Luzern zurück und überlässt den Wallisern das Spiel. Die Gäste wissen aber mit dem Ballbesitz nicht viel anzufangen, wirkliche Torchancen sind Mangelware.
Das ändert sich in der zweiten Hälfte: Nach dem Anschlusstreffer der Walliser geht es hin und her. Beide Teams erspielen sich gute Chancen – und Luzern nutzt eine davon zur erneuten Zwei-Tore-Führung.
In der Schlussphase wirds noch einmal hektisch. Sions Bouchlarhem sieht nach einem VAR-Eingriff Rot (siehe «Das gab zu reden»), wenige Minuten später können die Walliser nochmal verkürzen. In der 90. Minute trifft Sions Chipperfield tatsächlich noch zum Ausgleich – wieder kein Heimsieg für die Luzerner.
Die Tore
3. Minute, Bung Meng Freimann, 1:0. Di Giusto schlägt eine Ecke in die Mitte, dort setzt sich Freimann im Luftduell gegen Hefti durch und köpft zur frühen Führung ein.
23. Minute, Noé Sow (Eigentor), 2:0. Grbic zieht von der linken Seite in den Strafraum, wird von Lavanchy nur halbherzig attackiert und bringt den Ball scharf zur MItte. Sion-Verteidiger Sow will blocken, lenkt aber unglücklich mit dem Oberschenkel ins eigene Tor ab. Goalie Racioppi ist zu überrascht, um noch reagieren zu können.
49. Minute, Benjamin Kololli, 2:1. Der Routinier verwandelt den Penalty souverän in die rechte Ecke. Goalie Loretz ahnt zwar die richtige Seite, kann aber nicht parieren.
61. Minute, Adrian Grbic, 3:1. Dorn spielt einen überragenden langen Ball in die Tiefe auf Grbic. Der läuft alleine auf Racioppi zu. Der Sion-Torhüter kommt heraus, Grbic tunnelt ihn und schiebt ins leere Tor ein.
80. Minute, Winsley Boteli, 3:2. Rrudhani bringt einen Eckball zur Mitte, wo der eben erst eingewechselte Boteli Bajrami enteilt und völlig frei einnicken kann.
90. Minute, Liam Chipperfield, 3:3. Chipperfield nimmt einen langen Ball stark an, verschafft sich etwas Platz, zieht aus der Distanz ab und trifft flach ins rechte Eck zum 3:3.
Das gab zu reden
Zwei heisse Szenen. Erstens: Der Penalty gegen den FCL kurz nach der Pause ist sehr hart. Freimann spickt der Ball nach einer Ecke an den Arm, Villiger klärt – und dann ertönt der Pfiff. Absicht von Freimann ist es keine. Aber Schiedsrichter Cibelli taxiert die Szene sofort als penaltywürdig. Unglücklich für den FCL. Der VAR bleibt aus dem Spiel – weil es eben auch kein krasser Fehlentscheid war.
Zweitens: Die Rote Karte in der 79. Minute gegen Sions Bouchlarhem. Dorn grätscht einen Ball weg, der Franzose tritt ihm voll auf den Unterschenkel. Schaut man nur den Treffer am Bein an, ist es klar Rot. Aber kann man Bouchlarhem vorwerfen, dorthin zu treten? Dorn kommt mit der Grätsche von hinten. Deshalb: Unfall, der passieren kann – oder rotwürdiges Foul? Die Szene wird noch zu reden geben.
Die Stimme (gegenüber Blue)
Pascal Erlachner, Ex-Schiedsrichter: «Die Gefährdung der Gesundheit ist das Hauptkriterium. Das Bein ist gestreckt und oberhalb des Knöchels. Stollen voran, der Ball ist weg. Da bleibt dem Schiedsrichter nichts anderes übrig, als die Rote Karte zu zeigen.»
Der Beste
Obwohl Freimann unglücklich den Penalty verschuldet. Ist ein Aktivposten, geht in viele Zweikämpfe – und trifft. Aber auch er baut ab.
Der Schlechteste
Bajrami. Lässt sich bei einem Eckball von einem 19-Jährigen abkochen. Dann fällt das 2:3. Ein Schlüsselmoment in der hektischen Schlussphase.
Die Schiris
Schiri Cibelli zeigt in der ersten Halbzeit eine Unsicherheit, als er das Spiel weiterlaufen lässt, obwohl er zuerst Abseits angezeigt hat. Luzern kommt dadurch fälschlicherweise wieder in Ballbesitz. Beim harten Penaltyentscheid macht er gut, dass er direkt auf dem Feld und ohne VAR entscheidet. Auch wenn der Pfiff sehr hart ist. Beim von Bouchlarhem (75.) holt der VAR aus Volketswil Cibelli an den Bildschirm. Doch hätte er auch diesmal seinem Instinkt auf dem Feld vertrauen sollen?
Die Fans
Es war schon gemütlicher auf der Gegentribüne. Die Windböen blasen den Nieselregen unters Stadiondach. Die Fans drücken sich unters Stadiondach, unten bleibt alles frei. Ein ungewöhnliches Bild in der Swissporarena.
So gehts weiter
Jetzt steht erst einmal die Länderspielpause an. In zwei Wochen, am 19. Oktober um 16.30 Uhr, empfangen die Luzerner in der Liga Lausanne. Sion tritt am selben Tag um 14 Uhr auswärts bei GC an. Während der Nati-Pause wartet zudem ein besonderes Highlight in Norditalien auf die Walliser.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 8 | 4 | 16 | ||
2 | 8 | 7 | 15 | ||
3 | 8 | 6 | 15 | ||
4 | 8 | -1 | 14 | ||
5 | 8 | -2 | 13 | ||
6 | 8 | 3 | 12 | ||
7 | 8 | 1 | 12 | ||
8 | 8 | -3 | 10 | ||
9 | 8 | 2 | 9 | ||
10 | 8 | 1 | 8 | ||
11 | 8 | -3 | 8 | ||
12 | 8 | -15 | 2 |