Das Spiel
Der Kampf um Europa läuft richtig heiss – und wenn er so weitergeht, darf sich der Schweizer Fussballfan auf spannende Schlusswochen freuen. Luzern und Lausanne schenken sich von Beginn an nichts, bekämpfen sich mit harten, aber jederzeit fairen Bandagen. Am Ende schaut ein 1:1 raus, das kein Team wirklich glücklich machen wird – schliesslich können beide von sich behaupten, die Chance auf den Sieg verpasst zu haben.
In der Schlussphase scheint Luzern dem Sieg näher, hat nach dem Ausgleich sichtlich Oberwasser, läuft in der Druckphase aber beinahe noch in einen weiteren Konter hinein und kann sich bei Keeper Loretz bedanken, die Partie nicht gar noch zu verlieren.
Bei wem sich die Luzerner wohl nicht bedanken, ist Schiedsrichter Piccolo, der in der 77. und 92. Minute zwei Penalty-Forderungen der Luzerner ins Leere laufen lässt. In der 1. Halbzeit entscheidet sich Piccolo aber auch bei einer heiklen Szene im Luzerner Strafraum gegen Elfmeter und lässt sich bei einem Handspiel von Knezevic nicht mal vom Eingriff des VAR beeinflussen (mehr in «Das gab zu reden»).
Die Tore
59. Minute, Kaly Sène, 0:1. Was für ein Antritt von Koba Koindredi – unwiderstehlich. Seinen perfekten Steilpass bringt Okou flach zur Mitte, sodass Sène die Kugel nur noch über die Linie drücken muss.
81. Minute, Adrian Grbic, 1:1. Donat Rrudhani beweist nach einem schönen Dribbling eine tolle Übersicht, legt nach rechts ab, wo Grbic Lausanne-Keeper Letica ausspielt und zum Ausgleich einschiebt.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Mario Frick: «Wir wollten aus unseren zwei Heimspielen sechs Punkte holen, jetzt ist es nur einer. Trotz allem müssen wir heute zufrieden sein. Es war ein schwieriger Match, Lausanne war extrem konterstark und nach unseren Ballverlusten sehr gefährlich. Es war wichtig, konnten wir reagieren. Wir können gut mit dem Punkt leben, behalten Lausanne hinter uns und haben Lugano überholt.»
Ludovic Magnin: «Das Spiel stand für beide Mannschaften auf der Kippe. Das ist Fussball. Aber natürlich, wenn du die Mannschaft hinten in der Tabelle bist, kannst du weniger gut mit dem Punkt leben, als die vordere.» Magnin zu Dussene, der kurzfristig nicht spielen konnte: «Noe hat seit paar Wochen Probleme mit der Zehe, wir wissen, dass jedes Spiel ein bisschen auf der Kippe steht. Aber wir haben zum Glück drei gute Verteidiger und konnten Karim (Sow, d. Red.) reinbringen.»
Der Beste
Koba Koindredi. Wieder einmal ein beeindruckender Nachmittag der Leihgabe von Sporting Lissabon. Er dominiert das Mittelfeld und bereitet das zwischenzeitliche 1:0 vor.
Der Schlechteste
Ruben Dantas Fernandes. Gibt beim 0:1 eine schlechte Figur ab und lässt sich von Teddy Okou viel zu einfach überlisten.
Das gab zu reden
War es in der 34. Minute ein Handspiel von Stefan Knezevic? Schiri Luca Piccolo sieht die Aktion nicht richtig, wird aber vom VAR zum Monitor gerufen. Nachdem er sich die Bilder (sehr lange) angeschaut hat, winkt der Tessiner ab. Luzern fordert seinerseits in der Schlussphase vergeblich zwei Penaltys. Piccolo verweigert sie sofort ohne Eingreifen des VAR.
Die Fans
Welch beeindruckende Choreo der Luzern-Anhänger! Insgesamt finden an diesem sonnigen Sonntag 11'482 Personen den Weg in die Swissporarena, davon rund 500 aus Lausanne.
Die Schiris
Das Spiel ist für Luca Piccolo abgesehen von den Penalty-Szenen eher einfach zu leiten. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, immer wieder Fehler zu begehen. Zum Beispiel in der ersten Halbzeit, als er vergisst, einen Luzern-Spieler wegen eines Trikotzupfers an Kaly Sène zu verwarnen.
So gehts weiter
In der Super League steht eine englische Woche an. Der FC Luzern reist am Donnerstag nach Bern (ab 20.30 Uhr live im Ticker). Für Lausanne gehts bereits am Mittwoch mit einem Heimspiel gegen den designierten Schweizer Meister.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 35 | 47 | 67 | |
2 | Servette FC | 35 | 5 | 56 | |
3 | BSC Young Boys | 35 | 6 | 54 | |
4 | FC Luzern | 35 | 8 | 52 | |
5 | FC Lugano | 35 | 0 | 52 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 35 | 9 | 51 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 35 | -2 | 50 | |
2 | FC St. Gallen | 35 | 0 | 48 | |
3 | FC Sion | 35 | -9 | 40 | |
4 | FC Winterthur | 35 | -24 | 36 | |
5 | Yverdon Sport FC | 35 | -24 | 35 | |
6 | Grasshopper Club Zürich | 35 | -16 | 33 |