Das Spiel
Der einstige Meisterkandidat Lugano taumelt in Richtung Europa. Dank eines unterm Strich schmeichelhaften Punktgewinnes in Lausanne und Luzerns Niederlage im Parallelspiel gegen Servette, klettern die Tessiner vor dem letzten Spieltag auf Platz 4.
Nach neun Gegentoren aus den letzten zwei Spielen startet Lugano vorsichtig ins Auswärtsspiel gegen Lausanne. Zu vorsichtig? Jedenfalls kommt von den Gästen in der Offensive viel zu wenig. Als dann auch die Defensive zu wenig giftig agiert, sorgt Diabaté (28.) für die verdiente Lausanner Führung. Nur weil Linksverteidiger Poaty bei einer Ecke kurz vor der Pause der Ball an den Arm springt, kommt Lugano per Penalty zum schmeichelhaften Ausgleich (43.).
Dass es beim 1:1 bleibt, liegt auch an Lugano-Goalie Sebastian Osigwe, der sich kurz nach der Pause gegen Kaly Sène (47.) mit einer Glanztat auszeichnet und sich auch sonst vom konstant anhaltenden Lausanner Druck nicht beirren lässt. So retten die Luganesi den wertvollen Punkt über die Zeit, hinken der Form des Herbst aber weiter hinterher. Zur Verdeutlichung: Am 24. Spieltag lag Lugano mit 42 Punkten an der Tabellenspitze. 13 Spiele und nur elf Punkte später müssen die Tessiner froh sein, wenn sie sich am letzten Spieltag noch für die Conference League qualifizieren.
Die Stimmen
Ludovic Magnin (gegenüber Blue): «Wir hätten sicher mehr als den Punkt verdient, aber das ist Fussball, damit muss man leben. Die Mannschaft hat alles gegeben und gekämpft. Es geht aufs Saisonende zu, es sind auch wieder neue Verletzte dazugekommen. Jetzt versuchen wir unseren letzten Matchball gegen Servette zu versenken.»
«Wir waren über 80 Minuten das deutlich bessere Team. In den zehn Minuten nach der Mouanga-Verletzung haben wir unsere Dominanz verloren, und da bekommen wir den Elfmeter. Dieses Handspiel ist sicher ein Schlüsselmoment des Spiels gewesen.»
«Wir sind am letzten Spieltag noch für alles im Rennen. Es ist eine unglaubliche Saison, jetzt wollen wir im Derby noch die Kirsche auf die Torte machen.»
Die Tore
28. Minute, Fousseni Diabaté, 1:0. Erst lässt Luganos Hintermannschaft Diabaté bei seinem Haken gewähren, dann schafft es Osigwe nicht, den satten Rechtsschuss um den linken Pfosten zu lenken.
43. Minute, Anto Grgic, 1:1. Lausannes Morgan Poaty blockt nach einer Ecke eine versuchte Kopfballablage mit dem hochgerissenen Oberarm. Den fälligen Elfmeter verwandelt Grgic gekonnt, verzögert seinen Anlauf und verlädt Letica.
Der Beste
Koba Koindredi ist mit ein Grund, warum Lausanne im Mittelfeld über weite Strecken ein Übergewicht hat. Was der Franzose macht, hat Hand und Fuss.
Der Schlechteste
Zachary Brault-Guillard. Der Lugano-Verteidiger ist auf der rechten Seite ein Unsicherheitsfaktor. Vor dem 0:1 lässt er auf dilettantische Art und Weise Torschütze Diabaté gewähren.
Das gab zu reden
Es ist der Tag der Ehrungen in Lausanne. Vor dem Spiel wird der nach sechs Jahren abtretende SFV-Präsident und gebürtige Lausanner Dominique Blanc (75) mit einem LS-Trikot mit den Nummern 2019 und 2025 beschenkt, dann wird auch der langjährige Stadionsprecher Patrick Rochat verabschiedet und von den Fans gefeiert. 16 Jahre lang übte er die Funktion aus.
Die Schiris
Johannes von Mandach fährt eine grosszügige Linie und bleibt praktisch fehlerlos. Top-Auftritt des Referee-Teams.
Die Fans
6617 Fans sind am letzten Heimspiel von Lausanne. Das Grüppchen der Gäste-Supporter ist überschaubar. Nur rund 50 haben den Weg vom Tessin ins Waadtland angetreten. Sie fallen mit Pyros und Böllern aber eher negativ auf.
So gehts weiter
Am Samstag, dem 24. Mai, wird die Super-League-Saison mit dem letzten Spieltag in der Meisterrunde beendet. Alle drei Spiele werden um 18 Uhr ausgetragen. Lugano empfängt YB, Lausanne reist zum Léman Derby nach Genf.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 37 | 44 | 70 | |
2 | Servette FC | 37 | 9 | 62 | |
3 | BSC Young Boys | 37 | 11 | 60 | |
4 | FC Lugano | 37 | -3 | 53 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 37 | 8 | 52 | |
6 | FC Luzern | 37 | 6 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 37 | 0 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 37 | 1 | 52 | |
3 | FC Sion | 37 | -8 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 37 | -27 | 37 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 37 | -12 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 37 | -29 | 36 |