Das Spiel
Ludovic Magnin misslingt die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte komplett. Der FCB muss nach der 0:2-Pleite gegen Lyon den nächsten Rückschlag hinnehmen und kommt gegen Lausanne unter die Räder. Das Team von Peter Zeidler bestätigt derweil den Aufwärtstrend: Seit acht Spielen haben sie nicht mehr verloren.
Den Grundstein für den Erfolg legen die Waadtländer bereits in der Anfangsphase. Nach einem eigentlich engagierten Start der Basler trifft Bair zur Führung, nur wenig später doppelt Custodio vom Punkt nach. Und nach etwas über einer halben Stunde wird es noch bitterer für den FCB: Bair schnürt den Doppelpack. Dass das Resultat zur Pause nicht noch deutlicher ist, haben die Bebbi auch Marwin Hitz zu verdanken. Er pariert gegen Bair (20.), Custodio (31.) und Fofana (34.) stark.
Chancenlos sind die Basler aber nicht, auch sie kommen zu Möglichkeiten. Ajeti scheitert nach starker Vorarbeit von Shaqiri an Letica (30.), der Treffer von Otele (32.) zählt wegen Abseits nicht. Doch das Gefühl, dass es im Stade de la Tuillière zu einer grossen Aufholjagd kommen könnte, bleibt aus – auch nach dem Dreifachwechsel zur Pause.
Stattdessen macht Lausanne dort weiter, wo es in der ersten Halbzeit aufgehört hat. Diakité macht nach einer tollen Einzelaktion endgültig den Deckel drauf. Kurz zuvor vergibt dieser bereits zwei grosse Chancen auf klägliche Art und Weise. Doch die Waadtländer können es sich an diesem Nachmittag leisten und treffen noch ein fünftes Mal. Immerhin: Dank dem Ehrentreffer in der Schlussphase wenden die Bebbi das erste torlose Ligaspiel in diesem Jahr ab.
Die Tore
6. Minute, Théo Bair, 1:0. Adjetey spielt den Ball im Spielaufbau direkt in die Füsse von Diakité. Der Malier schickt Bair auf die Reise, der sich alleine vor Hitz nicht zweimal bitten lässt und den Ball wuchtig unter die Latte schiesst.
18. Minute, Olivier Custodio (Penalty), 2:0. Ajeti steht Sigua im eigenen Strafraum auf die Füsse, Schiedsrichter Tschudi zeigt auf den Punkt. Custodio bleibt eiskalt und lässt Hitz mit seinem platzierten Schuss keine Chance.
35. Minute, Théo Bair, 3:0. Mouanga verlängert die Ecke von Custodio, sodass der Ball genau bei Bair landet. Der Kanadier befördert die Kugel mit dem Knie ins Tor.
55. Minute, Gaoussou Diakité, 4:0. Starker Treffer von Diakité! Er lässt Adjetey mit einem Haken alt aussehen und bezwingt Hitz mit einem Flachschuss in die rechte Ecke.
66. Minute, Alban Ajdini, 5:0. Hitz pariert gegen Biyik und Lekoueiry aus kurzer Distanz zweimal bärenstark. Doch weil seine Hintermannschaft den Ball nicht wegbringt, staubt Ajdini ab.
85. Minute, Bénie Traoré (Penalty), 5:1. Rüegg wird im gegnerischen Strafraum gelegt. Tschudi entscheidet nach Ansicht der Bilder auf Elfmeter. Diesen verwandelt der eingewechselte Traoré souverän zum Ehrentreffer.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Dominik Schmid (Basel): «Das ist gar nicht zu erklären. So kurz nach Schlusspfiff fehlen mir die Worte. Wir haben uns das ganz anders vorgestellt. Wir müssen das schnellstmöglich aus unseren Köpfen kriegen. Dass es mit Müdigkeit zu tun hat, ist mir zu einfach. Ob es eine Einstellungssache ist, kann man darüber streiten. Wir wussten, dass es schwierig wird in Lausanne und der Trainer hat uns super eingestellt auf das. Er hat sich seine Rückkehr hierher sicher anders vorgestellt. Aber wenn wir mit so vielen Fehlern und Ballverlusten ins Spiel startet, dann hat man es am Schluss einfach nicht verdient. Wir werden aber sicher nichts an unserem Spielstil ändern.»
Ludovic Magnin (FCB-Trainer): «Ich habe im Fussball sehr viel gesehen, das hilft in solchen Momenten. Wenn man auf die ganze Saison sieht, waren wir in zwei Spielen nicht gut – gegen Lugano und heute. Wir müssen kein Drama daraus machen, aber es zeigt, dass wir viele Dinge korrigieren müssen. Was mich stört, ist dass wir das Spiel gut beginnen, und danach individuelle Fehler machen, die unglaublich sind. Das darf auf diesem Niveau nicht passieren. Dann steht es 2:0 für Lausanne und du weisst nicht wie. Am Schluss ist es eine Kopfsache, aber das 5:1 ist letztendlich verdient.»
Peter Zeidler (Lausanne-Trainer): «Die Jungs haben einen guten Teamgeist und setzen viele Dinge gut um. Natürlich braucht es auch ein bisschen Glück, vor allem am Anfang, aber danach hat vieles gepasst. Wir haben dann zu glücklichen Zeitpunkten die Tore gemacht. Wir haben Bair und Diakité in Malta ein bisschen schonen können. Ich war froh, dass Diakité noch ein Tor gemacht hat, weil er vorher eigentlich schon zwei machen muss.»
Théo Bair (Lausanne): «Unsere Fans sind der 12. Mann. Wir haben eine super Atmosphäre hier. Sie helfen uns sehr und wir haben das heute gespürt. Wir haben gezeigt, dass wir zuhause ein schwer zu bespielendes Team sind.»
Der Beste
Gaoussou Diakité. Lausannes Showman gehört aktuell zum Besten, was die Super League zu bieten hat. Liefert die Vorlage zum Führungstor und trifft später selbst sehenswert.
Der Schlechteste
Jonas Adjetey. Schiesst einen Bock nach dem anderen. Fehlpass vor dem 0:1, zu weit weg vom Gegenspieler beim 0:3, nur Statist beim 0:4.
Das gab zu reden
Vier Wechsel nimmt Ludovic Magnin im Vergleich zum 0:2 gegen Lyon unter der Woche vor. Rüegg, Adjetey, Koindredi und Agbonifo rücken ins Team. Eine Massnahme, die gehörig nach hinten losgeht. Die vier Startelf-Neulinge sind beim FCB-Debakel die vier schwächsten Basler.
Die Schiedsrichter
Lionel Tschudi macht seinen Job einwandfrei. Sein Penaltyentscheid in der ersten Halbzeit ist korrekt. Fedayi San (VAR) bekommt im Volketswiler Keller zwar viele Tore zur Überprüfung geliefert, eingreifen muss er aber nicht.
Die Fans
7956 verfolgen die Partei im Stade de Tuilière. Im Gegensatz zu den Basler Spielern auf dem Platz, bringen die mitgereisten FCB-Fans auf der Tribüne 90 Minuten lang ihre Leistung.
So gehts weiter
Die Super-League-Teams stehen nächste Woche gleich doppelt im Einsatz. Lausanne spielt am Dienstag gegen Servette (20.30 Uhr) und ist am Samstag beim FCZ zu Gast (20.30 Uhr). Der FCB trifft bereits am Mittwoch auf die Zürcher (20.30 Uhr), ehe er am Sonntag bei YB gastiert (16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 11 | 9 | 25 | ||
2 | 11 | 11 | 21 | ||
3 | 10 | 5 | 18 | ||
4 | 11 | 5 | 18 | ||
5 | 10 | -1 | 17 | ||
6 | 10 | 1 | 14 | ||
7 | 10 | -3 | 13 | ||
8 | 10 | -4 | 13 | ||
9 | 10 | 5 | 12 | ||
10 | 10 | -4 | 11 | ||
11 | 10 | -4 | 9 | ||
12 | 11 | -20 | 3 |






