Das Spiel
Von wegen Meisterkater! Der FCB setzt sich auch drei Tage nach der ausgelassenen Titelfeier auf dem Barfüsserplatz auswärts gegen Lausanne mit 3:2 durch und baut seine Erfolgsserie auf acht Liga-Siege aus.
FCB-Trainer Fabio Celestini gibt einem Gros seiner Meisterhelden eine Pause und setzt zur grossen Rotation an. Xherdan Shaqiri, Dominik Schmid, Jonas Adjetey, Marwin Hitz, Philip Otele und Metinho sitzen vorerst auf der Bank, zudem ist Albian Ajeti gesperrt.
Kevin Carlos steht deswegen erstmals seit dem 30. März wieder in der Startaufstellung. Und der Spanier nutzt seine Chance. Nachdem Jamie Roche den Gastgeber in der 13. Minute nach einem Corner in Führung gebracht hat, schnürt der Spanier innerhalb von elf Minuten einen Doppelpack. Zuerst profitiert er von einem Fehler von Lausannes Ersatzkeeper Thomas Castella, der eine Flanke von Moussa Cissé unbeholfen nach vorne abprallen lässt, dann verwertet er den herrlichen Steilpass von Bénie Traoré gekonnt zur FCB-Führung.
Traoré macht nach der Pause den Deckel drauf, als er in der 55. Minute mit seinem zwölften Saisontor zum 3:1 trifft. Zwar gelingt Kaly Sène noch der Anschlusstreffer, der FCB-Sieg gerät aber kaum mehr in Gefahr. Im Gegenteil: Kevin Carlos verpasst in der Schlussphase den Hattrick nur um Zentimeter.
Bitter für den FCB: In der zehnten Minute der Nachspielzeit muss Schmid nach einem Zusammenprall verletzt vom Platz gefahren werden. Nach der Partie melden die Basler auf X: «Dominik Schmid wurde für weitere Abklärungen ins Spital gefahren, der erste Verdacht liegt bei einer Gehirnerschütterung. Er wird die Nacht voraussichtlich in Lausanne verbringen.»
Die Tore
13. Minute, Jamie Roche, 1:0. Nach einer Ecke steigt Karim Sow am höchsten und verlängert die Kugel auf den völlig frei stehenden Jamie Roche. Der Schwede drückt direkt per Volley ab und bezwingt FCB-Goalie Mirko Salvi.
19. Minute, Kevin Carlos, 1:1. Da sieht Thomas Castella schlecht aus. Der Ersatz von Stammkeeper Karlo Letica lässt eine Flanke nach vorne abprallen, Kevin Carlos sagt Danke und drückt den Ball aus wenigen Metern ins Netz.
30. Minute, Kevin Carlos, 1:2. Wunderbarer Pass von Benie Traoré in die Schnittstelle – Kevin Carlos ist durch und avanciert zum Doppelpacker.
55. Minute, Benie Traoré, 1:3. Lausanne-Verteidiger Raoul Giger kann den Ball per Kopf nicht klären. Mit viel Elan sprintet Benie Traoré in den Strafraum und zirkelt den Ball in den Winkel. Goalie Castella ist chancenlos.
78. Minute, Kaly Sène, 2:3. Koba Koindredi setzt sich auf der linken Seite stark im Dribbling durch. In der Mitte sieht er Ex-Basler Kaly Sène, der mühelos einschiebt.
Der Beste
Bénie Traoré. Schlüpft in die Topskorer-Rolle von Shaqiri. Traumpass vor dem zweiten Treffer, den dritten erzielt er mit einer tollen Einzelaktion selbst.
Der Schlechteste
Thomas Castella. Der Letica-Ersatz hilft mit seinem Bock FCB-Stürmer Kevin Carlos, seine Torflaute zu beenden.
Das gab zu reden I
Trotz des bereits feststehenden Meistertitels fehlt Taulant Xhaka auch gegen Lausanne im Basler Aufgebot. Die SFL hat am Montag ein Verfahren gegen den Mittelfeldspieler eingeleitet, nachdem sich dieser an der Meisterfeier zu «unpassenden Äusserungen im Zusammenhang mit anderen Klubs» hatte hinreissen lassen. Am Dienstag hat der FCB der Liga die geforderte Stellungnahme von Xhaka zukommen lassen. Mit einem Urteil ist am Donnerstag oder Freitag zu rechnen. Wird der Basler für zwei Spiele gesperrt, verpasst er die beiden letzten Super-League-Partie seiner Karriere.
Das gab zu reden II
Wochenlang hat Fabio Celestini an seiner Startelf festgehalten. Nachdem die Basler den Meistertitel eingetütet haben, rotiert der FCB-Trainer nun gleich richtig durch. Zum ersten Mal seit September sitzt Xherdan Shaqiri nur auf der Bank. Auch andere Stammkräfte wie Dominik Schmid, Jonas Adjetey oder Metinho bekommen eine Pause. Goalie Marwin Hitz ist die Reise ins Waadtland nicht einmal angetreten, Mirko Salvi steht im Tor und darf auch gleich die Captainbinde tragen.
Die Schiris
Kurz vor der Pause haben die Gastgeber viel Glück. Nach einem Eckball fällt der Ball Sène im eigenen Strafraum auf den Oberarm. VAR von Mandach prüft die Szene, Schärer lässt anschliessend weiterspielen, ohne sich selbst die Bilder anzuschauen. Ein überraschender Entscheid.
Die Fans
9494 Fans, darunter auch die Waadtländer Nationalspieler Alvyn Sanches, Isaac Schmid und Andi Zeqiri, sorgen am Mittwochabend im gut gefüllten Stade de la Tuilière für eine stattliche Atmosphäre. Von den Rängen gibt es anerkennenden Applaus für den neuen Meister, als die Basler Spieler vor Anpfiff ins Stadion einlaufen. Der Gegner steht sogar Spalier.
So gehts weiter
Für Meister Basel steht am Sonntag (14.15 Uhr) gegen YB nochmals ein Auswärtsspiel an, Lausanne empfängt weniger später Lugano (16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 36 | 48 | 70 | |
2 | Servette FC | 36 | 8 | 59 | |
3 | BSC Young Boys | 36 | 7 | 57 | |
4 | FC Luzern | 36 | 7 | 52 | |
5 | FC Lugano | 36 | -3 | 52 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 36 | 8 | 51 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 36 | 1 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 36 | 0 | 49 | |
3 | FC Sion | 36 | -9 | 41 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 36 | -11 | 36 | |
5 | FC Winterthur | 36 | -27 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 36 | -29 | 35 |