Das Spiel
In Basel können bereits die Meistergesänge angestimmt werden. Verfolger Servette wird am Sonntag mit 5:1 aus dem Joggeli gefegt. Somit nehmen die Bebbi ein Polster von neun Punkten (und ein massiv besseres Torverhältnis) mit in die letzten vier Runden. Was soll da noch schiefgehen?
Basel sorgt im Topspiel mit einer fulminanten ersten Halbzeit für die Zäsur. Nachdem die Gäste aus Genf besser in die Partie finden, schlägt die Mannschaft von Fabio Celestini innert zehn Minuten dreimal eiskalt zu.
FCB-König Xherdan Shaqiri (bester Torschütze/15 und Vorlagengeber/20 der Liga) lanciert den Torreigen mit dem 1:0 und bereitet Albian Ajetis 2:0 magistral vor.
Ajeti zeichnet danach auch noch fürs 3:0 verantwortlich. Also ein Doppelpack für den Mann, der zuletzt in der Meisterschaft am 2. November 2024 das Netz zappeln liess.
Basel hat nach dem Seitenwechsel einen kurzen Durchhänger – und dies trotz Überzahl (Gelb-Rot gegen Alexis Antunes in der 48. Minute). Ausgerechnet Kasim Adams, der bei den ersten drei Basler Goals entscheidend mitgewirkt hat, verkürzt.
Doch die grosse Servette-Aufholjagd bleibt aus. Stattdessen drückt der FCB offensiv noch einmal aufs Gas. Traoré und Vouilloz entscheiden mit ihren Toren die Partie endgültig. Shaqiri lässt sich hierbei seine Tages-Assists zwei und drei notieren.
Die Tore
28. Minute, Xherdan Shaqiri, 1:0. Servette-Verteidiger Adams vertändelt im Aufbau gegen Ajeti den Ball. Shaqiri zieht los und schiesst. Genfs Keeper Mall ist zwar dran, muss allerdings beim Blick nach hinten zusehen, wie die Kugel über die Linie fliegt.
34. Minute, Albian Ajeti, 2:0. Erneut verursacht Adams den Genfer Ballverlust, dieses Mal mit einem kapitalen Fehlpass. FCB-Captain Shaqiri lanciert mit einem genialen Zuspiel Ajeti, der alleine vor Mall mit dem Aussenrist gekonnt vollendet.
38. Minute, Albian Ajeti, 3:0. Otele zieht parallel zur Strafraumgrenze ins Zentrum. Die Servette-Abwehr rechnet mit einem Schuss, doch die Nummer 7 der Bebbi setzt überraschenderweise Ajeti in Szene. Dieses Mal überwindet der FCB-Stürmer Mall mit einem frechen Lupfer.
55. Minute, Kasim Adams, 3:1. Ausgerechnet Adams verkürzt für Servette. Am zweiten Pfosten nickt der Ghanaer mit Basler Vergangenheit eine Kutesa-Hereingabe ein. FCB-Verteidiger Vouilloz verliert da das entscheidende Kopfballduell.
76. Minute, Bénie Traoré, 4:1. Ein hohes Zuckerpässchen von Shaqiri – und schon ist die Genfer Abwehr ausser Gefecht gesetzt. Traoré drückt vor Mall mit der Fusssohle den Ball über die Linie.
79. Minute, Nicolas Vouilloz, 5:1. Vouilloz, der im Januar 2024 von Servette zu den Bebbi stiess, trifft per Kopf via Lattenunterkante nach einem Corner. Wer den Corner getreten hat? Natürlich Shaqiri.
Die Stimmen
Marwin Hitz (FCB) gegenüber Blue: «Das war sicher ein Riesenschritt. Wir waren überlegen, lieferten schöne Tore, zeigten schönen Fussball. Die Stimmung im Stadion war unglaublich. Alle in Basel warten auf diesen Titel, den wollen wir jetzt so schnell wie möglich klarmachen.»
Dominik Schmid (FCB) gegenüber Blue: «Das war keine glatte 6, weil wir ein Gegentor kassierten. Aber wenn man Servette in solch einem wichtigen Spiel 5:1 bezwingt, dann hat mans verdient, am Ende der Saison oben zu stehen.»
Fabio Celestini (FCB-Trainer) gegenüber Blue: «Das war eine fantastische erste Halbzeit. Die Mannschaft, die Spieler sind unglaublich.»
Joël Mall (Servette) gegenüber Blue: «Basel hat sich von der Muttenzerkurve tragen lassen – unglaublich, was die für eine Energie reinbrachte. Man konnte den Basler Spielern in den Gesichtern die Überzeugung ablesen. Wir schenkten dem FCB das erste Tor, danach zeigten wir zu wenig Mentalität. Anschliessend, beim 0:2 und 0:3, gaben wir das Spiel aus der Hand.»
Der Beste
Albian Ajeti. Was für eine Erlösung für den Ur-Basler. Trifft doppelt, legt den ersten Treffer auf. Note 6 für den 28-Jährigen, der bei seiner Auswechslung mit Sprechchören gefeiert wird.
Der Schlechteste
Kasim Adams. Was für ein Horror-Auftritt. An den ersten drei Gegentoren direkt beteiligt. Note 1. Auch wenn er den Ehrentreffer erzielt.
Das gab zu reden
Am Samstag markierte Ex-FCB-Stürmer Thierno Barry für Villareal seinen elften Saisontreffer, einen Tag später sitzt er in der Basler Loge und freut sich live vor Ort über den Kantersieg gegen Servette. Für den FCB erzielte er in dieser Saison in vier Spielen acht Tore.
Die Schiris
Schiri Lukas Fähndrich und seine beiden Assistenten Guillaume Maire und Leroy Hartmann sind jederzeit Herren der Lage und bleiben praktisch fehlerlos. Auch der VAR macht seinen Job, Ajetis Treffer zum 3:0 wird erst wegen einer Abseitsposition nicht gegeben, dann aber greift der Video-Schiri korrigierend ein.
Die Fans
So meisterlich wie der Auftritt der Basler, so meisterlich ist die Choreo zu Beginn. Mit einem überdimensionalen FCB-Schriftzug werden die Spieler begrüsst, die 32'580 Fans demonstrieren eindrücklich, dass Basel die Fussballhauptstadt der Schweiz ist.
So gehts weiter
Wenn Basel am kommenden Wochenende drei Punkte holt und gleichzeitig Servette nicht gewinnt, ist das Meisterrennen definitiv entschieden. Der FCB, der am Samstag in Lugano antritt (20.30 Uhr), würde in diesem Fall auf dem Sofa vor dem TV den Titel feiern, da Servette (Heimspiel gegen YB um 16.30 Uhr) erst am Sonntag im Einsatz steht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 34 | 44 | 64 | |
2 | Servette FC | 34 | 5 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 34 | 6 | 53 | |
4 | FC Lugano | 34 | 3 | 52 | |
5 | FC Luzern | 34 | 8 | 51 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 34 | 9 | 50 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 34 | -5 | 47 | |
3 | FC Sion | 34 | -9 | 39 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 34 | -13 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 34 | -27 | 33 |