Das Spiel
Die Berner starten dominant in die Partie und gehen früh in Führung. Aber die Tessiner reagieren prompt: Anstoss, langer Ball, Blitz-Ausgleich. In der Folge verlieren die Berner an Zielstrebigkeit und tun sich im Spielaufbau zunehmend schwer. Lugano, das keinen guten Saisonstart erwischt und sich auch im Cup gegen Underdog Cham blamiert hat, präsentiert sich kompakt und kommt immer wieder gefährlich vors Berner Tor – doch der Führungstreffer will nicht fallen.
Nach der Pause erwischt YB erneut einen Top-Start. Fassnacht verwertet eine Flanke von Debütant Olivier Mambwa (16) herrlich. Kurz darauf wird der junge Linksverteidiger bei seiner Auswechslung vom Wankdorf mit lautem Applaus gefeiert.
Nochmals sind die Tessiner nicht zu einer sofortigen Reaktion fähig. Im Gegenteil: Das Team von Mattia Croci-Torti findet nicht mehr richtig ins Spiel, die Berner drücken weiter und erhöhen gar noch auf 3:1.
Die Tore
11. Minute, Chris Bedia, 1:0. Der YB-Stürmer tankt sich auf der linken Seite in den Strafraum und wird von Lugano-Captain Ousmane Doumbia zu Fall gebracht. Schiedsrichter Fähndrich entscheidet auf Penalty. Diesen verwandelt der Gefoulte souverän links unten.
12. Minute, Martim Marques, 1:1. Direkt nach dem YB-Führungstor: Luganos Goalie Amir Saipi schlägt einen weiten Ball in die Tiefe. Marques lauert an der Abseitslinie und schaltet schneller als die Berner Abwehr. Seinen Volley kann Keller noch abwehren – beim Nachschuss ist er jedoch machtlos.
48. Minute, Christian Fassnacht, 2:1. Mambwa bringt den Ball von der linken Seite in die Mitte. Fassnacht wird völlig allein gelassen und kann ungestört einköpfeln.
80. Minute, Chris Bedia, 3:1. Der eingewechselte Elias Pihlström passt den Ball ungestört zur Mitte. Da steht aber kein Teamkollege, sondern YB-Stürmer Bedia. Dieser kann alleine aufs Tor ziehen und muss nur noch einschieben.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Der 16-jährige Olivier Mambwa sagt nach dem Spiel über sein Debüt: «Ich war bereit, aber richtig nervös.» Nun wolle er die Füsse am Boden behalten und weitermachen. Christian Fassnacht will sich bei seinem jungen Assistgeber bedanken. «Vielleicht liegt nach der Nati-Pause mal etwas auf dem Spind oder ich lade ihn zum Zmittag ein», sagt er.
Lugano-Goalie Amir Saipi nach der Pleite: «Bitter, bitter. Wir haben gut angefangen.» Er fügt hinzu: «Wir hatten paar gute Chancen, ich würde sagen, sogar ein paar Hundertprozentige. Da hat das nötige Glück gefehlt.» Vor dem Spiel rückte seine persönliche Situation in den Vordergrund. Trainer Mattia Croci-Torti wünscht sich eine starke Nummer zwei, nach dem Abgang von Ersatztorwart Sebastian Osigwe. «Ich nehme den Kampf gerne an», meint Saipi. «Ich kenne meine Qualitäten und weiss, was ich kann. Schlussendlich ist der Verein am längeren Hebel. Wenn sie einen bringen, bringen sie einen.»
Das gab zu reden
Es ist das letzte Spiel im Wankdorf auf Naturrasen. Dieser wurde für die EM der Frauen ausgerollt. Während der Nationalmannschaftspause wird in Bern nun zurück auf Kunstrasen gewechselt. Zum Glück, wird sich der eine oder andere denken. Der Rasen leidet nämlich ziemlich im Spiel YB-Lugano. Immer wieder fliegen nach Zweikämpfen riesige Rasenfetzen herum. YB-Verteidiger Saidy Janko bringt es im Pauseninterview mit Blue auf den Punkt: «Man hat keinen Halt. Es ist nicht so einfach.»
Der Beste
Christian Fassnacht. Steht zum ersten Mal nach der Verletzung wieder in der Startelf und leitet mit seinem Tor direkt nach Wiederanpfiff das Spiel aus Berner Sicht in die richtige Spur.
Der Schlechteste
Ousmane Doumbia. Muss als Rechtsverteidiger aushelfen. Verursacht erst den Penalty und ist dann auch am zweiten Gegentreffer mitschuldig.
Die Schiris
Lukas Fähndrich (Schiedsrichter), Marco Zürcher (Assistent), Benjamin Zürcher (Assistent), Mirel Turkes (VAR). Das Schiri-Gespann hat mehrheitlich alles im Griff. Der Penaltypfiff in Hälfte ist korrekt. In der zweiten Halbzeit entscheidet sich Fähndrich wieder für YB-Penalty. Doch der VAR korrigiert und meldet, dass das Foul von Mai ausserhalb des Strafraums war. Gute Kommunikation.
Die Fans
Das Wankdorf ist an diesem letzten Augusttag nicht ganz ausverkauft. 27’086 Fans sind anwesend.
So gehts weiter
Nach der Länderspielpause spielt Lugano am Samstag, 13. September (20.30 Uhr) auswärts gegen St. Gallen. Die Berner treten am darauf folgenden Tag (16.30 Uhr) auswärts in Luzern an.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 5 | 7 | 13 | ||
2 | 5 | 9 | 12 | ||
3 | 5 | 2 | 9 | ||
4 | 5 | 1 | 8 | ||
4 | 5 | 1 | 8 | ||
6 | 4 | 4 | 7 | ||
7 | 5 | -2 | 7 | ||
8 | 5 | -2 | 3 | ||
9 | 4 | -2 | 3 | ||
10 | 4 | -5 | 3 | ||
11 | 4 | -5 | 2 | ||
12 | 5 | -8 | 2 |