Das Spiel
Nach über vier Jahren ist Gerardo Seoane zurück auf der YB-Trainerbank. Und der dreifache Meistertrainer knöpft bei seiner Rückkehr gleich mal dem FCB einen Punkt ab – trotz grosser Personalsorgen in der Defensive (siehe «Das gab zu reden»).
Die neu formierte YB-Abwehr macht ihre Sache aber gut – genauso wie die FCB-Verteidigung auf der anderen Seite. Chancen sind lange absolute Mangelware. Das Gefährlichste, das die Fans im ausverkauften Wankdorf in der ersten Halbzeit zu sehen kommen, sind ein Distanzschuss von Gigovic (14.) und eine Möglichkeit von Shaqiri, die wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen wird (32.).
Kurz nach dem Seitenwechsel ist es dann FCB-Goalie Hitz, der die beste Chance der Partie vereitelt – er rettet aus kürzester Distanz gegen Bedia. Zu diesem Zeitpunkt sind die Berner bereits mit einem Mann weniger unterwegs, weil Gigovic kurz zuvor seine zweite Gelbe Karte sieht (siehe «Die Schiedsrichter»).
Die numerische Überzahl ist den Bebbi nicht wirklich anzumerken. Sie kommen zwar zu mehr Möglichkeiten als noch vor der Pause, aber das Team von Seoane hält weiter gut mit und kann vor allem über Konter immer wieder Nadelstiche setzen. Einzig in der Schlussphase müssen die Berner beim Abseitstor von Broschinski und einem gefährlichen Abschluss von Schmid noch etwas zittern. So müssen die Basler weiter auf den ersten Sieg in Bern seit über neun Jahren warten.
Die Stimmen
Gerardo Seoane (YB-Coach, gegenüber Blue): «Heute war es wichtig, den Raum des Gegners zu kontrollieren gegen einen Ausnahmespieler wie Shaqiri. Mit einem Mann weniger war es dann ein bisschen schwieriger, aber wir hatten ihn insgesamt sehr gut unter Kontrolle und das war eines unserer Hauptziele. Der Start ins Spiel war nicht ideal. Wir waren etwas zu zaghaft und haben das Feuer aus der Kabine nicht auf den Platz gebracht. Trotzdem hatten wir eine sehr gute Torchance und zwei bis drei Halbchancen, dass du vielleicht in Unterzahl noch etwas ziehen kannst. Aber insgesamt ist es ein gerechtes Unentschieden.»
Ludovic Magnin (FCB-Coach, gegenüber Blue): «Wir wissen, dass wir für einen Sieg in Bern eine super Leistung brauchen. Wir haben eine gute Leistung gezeigt – mehr nicht. Und deswegen haben wir nur einen Punkt. Elf gegen zehn ist immer schwierig, und wir sind in ein paar Konter reingelaufen. Wenn man 0:0 spielt nach 35 Minuten Überzahl, will man natürlich mehr. Aber wir müssen sachlich bleiben. Die Leistung war in Ordnung, das Spiel hätte auf beide Seiten kippen können.»
Der Beste
Sandro Lauper blüht mit dem Mann an der Linie, unter welchem er so manch sackstarkes Spiel geliefert hat, richtig auf. Und er hat einen unerhörten Stressjob. Erst wird er nach Benitos Ausfall Abwehrchef, dann verletzt sich sein Partner Fernandes. Und mit Raveloson hat er dann einen zur Seite, dessen Kernkompetenz nicht Innenverteidiger ist.
Der Schlechteste
Chris Bedia. Kommt in 60 Minuten auf 19 Ballkontakte. Das reicht dem YB-Stürmer aber aus, um die mit Abstand grösste Chance der Partie zu versieben.
Das gab zu reden
Es schien, als hätte Loris Benito den Kampf gegen die Zeit gewonnen. Zumindest steht der zuletzt angeschlagene YB-Captain vor Anpfiff auf dem Matchblatt. Als die beiden Teams ins Wankdorf einmarschieren, fehlt von Benito aber plötzlich jede Spur. Kurze Zeit später wird das Rätsel aufgeklärt: Dem Berner Abwehrchef zwickte es beim allerletzten Sprint des Warm-ups an der Wade. Kurz nach Anpfiff spitzt sich die Personalsituation in der YB-Abwehr weiter zu. Edimilson Fernandes muss verletzt vom Platz, die Innenverteidigung bildet ab da das Mittelfeld-Duo Lauper/Raveloson.
Die Schiris
Kurz nach der Pause stellt Schiedsrichter Fedayi San YB-Mittelfeldmann Gigovic mit Gelb-Rot vom Platz. Der Bosnier rutscht unglücklich weg und räumt Xherdan Shaqiri ab. San kennt aber kein Pardon. Dafür lässt er in der Nachspielzeit ein Ausschlagen von Shaqiri durchgehen und zeigt dem FCB-Captain nur Gelb.
Die Fans
31’500 Fans sind im ausverkauften Wankdorf, in dem auch der Gästesektor bis auf den letzten Platz gefüllt ist.
So gehts weiter
Beide Mannschaften spielen unter der Woche in der Europa League, ehe es am nächsten Wochenende mit der Meisterschaft weitergeht. YB gastiert am Donnerstag bei PAOK Thessaloniki (21 Uhr) und am Sonntag beim FCSG (16.30 Uhr). Der FCB empfängt an den gleichen Tagen Steaua Bukarest (18.45 Uhr) und den FC Lugano (14 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 12 | 11 | 28 | ||
2 | 12 | 7 | 22 | ||
3 | 11 | 12 | 21 | ||
4 | 12 | -1 | 19 | ||
5 | 12 | 3 | 18 | ||
6 | 12 | 5 | 17 | ||
7 | 11 | -1 | 16 | ||
8 | 12 | 4 | 15 | ||
9 | 12 | -4 | 14 | ||
10 | 12 | -7 | 13 | ||
11 | 12 | -10 | 10 | ||
12 | 12 | -19 | 6 |






