«Wir brauchen noch sechs Punkte»
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Constantin nach Sieg gegen FCZ:«Wir brauchen noch sechs Punkte»

Sion nach dem überlebenswichtigen Sieg gegen den FCZ
Tholot trotzt, die Fans feiern, die Constantins rechnen

Der FC Sion hat mit dem 2:1 gegen den FCZ den wohl grössten Schritt Richtung Ligaerhalt getan. Die Fans feiern das Team. Trainer Tholot trotzt. Und der Sportchef rechnet.
Publiziert: 05.05.2025 um 09:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2025 um 12:51 Uhr
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Der FC Sion jubelt!
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Der FC Sion jubelt!
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus

Darum gehts

  • Sion besiegt den FCZ und erhöht den Vorsprung auf Abstiegsplätze
  • Trainer Tholot steht wegen defensiver Spielweise in der Kritik
  • Sion hat sechs Punkte Vorsprung auf drei Teams bei vier verbleibenden Runden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Es braucht im Wallis ganz wenig, um eine Euphorie zu entfachen. Zum Beispiel einen Sieg nach sieben sieglosen Spielen. Jedenfalls belagern die Fans die frisch geduschten Spieler und machen Selfies und tun so, wie wenn es all die tristen Spiele im Jahr 2025 nicht gegeben hätte. Die zur Jahres-Rangliste führten, in der Sion nach wie vor Letzter ist. Doch mit diesem Sieg gegen den FCZ haben die Walliser nun sechs Punkte Vorsprung auf drei Teams. Und es verbleiben nur noch vier Runden. Ein gutes Polster.

Braucht Sion sechs weitere Punkte?

Aber Sportchef Barthélémy Constantin traut der Sache noch nicht. «Um sicher oben zu bleiben, brauchen wir zwei weitere Siege. Aber Angst, die Liga nicht zu halten? Nein, die habe ich nicht.» Sein Vater hingegen rechnet vor, dass vier weitere Punkte reichen. In diese Richtung wirds wohl gehen. Seine Zufriedenheit konnte man in seinen Augen ablesen. Ein smartes Lächeln untermalte diese.

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Und der Coach? Vor den beiden letzten Spielen vor der Teilung der 12 Teams hatte er Didier Tholot sachte angezählt. Zum zweiten Mal in dieser Saison. Aber alles mit Augenmass. Jeder andere Trainer hätte solche Serien wie im alten Jahr sowie 2025 nicht überlebt. Doch Tholot mag auch dieses sanfte Anzählen nicht. Schon 2024 reagierte er trotzig auf die zurückhaltend kritischen Worte seines Bosses. Das hat sich am Sonntag wiederholt. «Viele dachten, man müsste nach dieser Negativserie alles wechseln. Aber wir haben das gemacht, was man in solchen Situationen tun muss: Charakter zeigen. Und sich auflehnen! Ja, wir haben gezeigt, dass wir noch da sind.»

Sechs Punkte Vorsprung – das ist doch was

Natürlich kann auch Tholot das miese Jahr 2025 nicht schönreden. «Klar hätte ich vor diesem Spiel lieber mehr als drei Punkte Vorsprung auf den Letzten gehabt. Und doch: Ich habe lieber diese drei Punkte Vorsprung gehabt als drei Rückstand. Es war enorm wichtig, diese Mini-Meisterschaft mit einem Sieg zu starten. Nun haben wir sechs Punkte Vorsprung. Das ist doch was.»

Kritik am Trainer

Und doch: Wegen Tholots defensiver Spielweise ebbt die Kritik am Franzosen nicht ab. Vor allem der «Walliser Bote» hat sich auf die Sion-Legende eingeschossen. Angekreidet wird ihm sein fehlender Mut zur Offensive. Gegen den FCZ hatten die Walliser gerade mal 29 Prozent Ballbesitz. «Aber wissen Sie was?», kam Ali Kabacalman seinem Coach zu Hilfe. «Mir ist völlig egal, wenn wir im nächsten Spiel sogar noch weniger Ballbesitz haben. Wenn am Schluss die drei Punkte nach Sion gehen.»

Aber auch die Aufstellung wird immer wieder kritisiert. Anton Mirantschuk sei doch kein Couloir-Spieler, sondern gehöre als Nummer zehn hinter die Spitze. Die Matches ohne Stossstürmer müssten der Vergangenheit angehören. Und das Festhalten am völlig ausser Form geratenen Ilyas Chouaref verstehen viele auch nicht. In der Tat war es erstaunlich, dass der französische Malta-Internationale derart lange auf dem Platz bleiben durfte, gewann er doch nach spätestens einer Stunde kein Laufduell und keinen Zweikampf mehr.

Nur eben: Ein Trainer, der siegt, hat immer recht.

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