Darum gehts
- FC Basel hat Zahlungsausstände beim St. Jakob-Park. Streit mit Stadiongenossenschaft eskaliert
- Stadion weist erhebliche bauliche Mängel auf, die dringend saniert werden müssen
- FCB bezahlt 1,65 Millionen Franken Miete pro Jahr für das Stadion
Der FC Basel ist bloss Mieter in seinem St. Jakob-Park. Das hat immer wieder für Verwerfungen gesorgt. Jetzt kommt es zum handfesten Streit. Die Stadiongenossenschaft stellt als Stadionbesitzerin in ihrem aktuellen Geschäftsbericht fest, der FCB habe «hohe Zahlungsausstände». Gemäss Bilanz sind rund zwei Millionen Franken ausstehend.
Am Mittwochabend wären die Zahlen an der Generalversammlung der Genossenschaft öffentlich geworden. Rund acht Stunden vorher geht der FCB in die Offensive: Er erhebt in einer Mitteilung massive Vorwürfe gegen die Genossenschaft.
«Trotz mehrfacher Versuche, bestehende Differenzen konstruktiv zu lösen, konnten keine tragfähigen Lösungen erzielt werden», schreibt der Klub. Neben «nicht nachvollziehbaren» Strom- und Wärmekosten beklagt der Klub vor allem «über Jahre nicht erfüllte Verpflichtungen der Stadion-Genossenschaft».
Das Joggeli ist sanierungsbedürftig
Dabei geht es darum, dass das 2002 eröffnete Joggeli sanierungsbedürftig ist. Der FCB schreibt: «Das Stadion weist inzwischen erhebliche bauliche Mängel auf, die nicht länger ignoriert werden können.»
Der FCB hat 2023 den Innenbereich des Stadions für geschätzte fünf Millionen Franken übernommen. Trotzdem bezahlt er noch 1,45 Millionen Franken Miete pro Jahr. Seither habe der Klub «beträchtliche Investitionen getätigt, um den Betrieb sicherzustellen und zeitgemäss weiterzuentwickeln», schreibt der FCB: «Gleichzeitig sind von Seiten der Stadion-Genossenschaft in den vergangenen Jahrzehnten kaum Investitionen erfolgt.»
Tatsache ist, dass die Stadiongenossenschaft kaum in der Lage ist, für die Sanierungen aufzukommen. Sie konnte 2024 nach eigenen Angaben eine Überschuldung nur «knapp vermeiden». Laut Revisionsstelle könnten die ausstehenden Mieten des FCB dazu führen, dass es in diesem Jahr trotzdem zu einer Überschuldung kommt. In diesem Fall müsste die Genossenschaft sogar überlegen, das Stadion zu verkaufen, um den Konkurs abzuwenden.