Die Stimmen nach dem Zürcher Derby
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«Es war ein Scheisstag»:Die Stimmen nach dem Zürcher Derby

Oral wirkt mit zunehmend verzweifelt
GC-Sportchef Sutter stärkt seinem Ratlos-Trainer den Rücken

Die Grasshoppers spielen desolat und sind in grösster Abstiegsgefahr. Aber Trainer Tomas Oral darf scheinbar weiterwursteln.
Publiziert: 11.05.2025 um 12:21 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2025 um 14:12 Uhr
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«Die Trainerfrage stellt sich nicht», findet GC-Sportchef Alain Sutter.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus

Darum gehts

  • GC-Trainer Oral ratlos nach 0:3-Niederlage gegen FCZ im Abstiegskampf
  • Spieler wirken lustlos, Aufstellungen zunehmend verzweifelt, Trainerfrage nicht gestellt
  • Drei Niederlagen ohne eigenes Tor, zwei Punkte hinter Yverdon
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Wie er seine Spieler wieder aufrichten will? «Stand heute weiss ich noch nicht wie», sagt Tomas Oral (52) am Samstagabend: «Aber hoffentlich weiss ich es morgen.» Optimismus klingt irgendwie anders. Dabei hätten seine Grasshoppers davon kiloweise nötig nach der 0:3-Niederlage gegen den FC Zürich. Am besten intravenös. So düster sieht ihre Lage nach drei Niederlagen ohne eigenes Tor in Serie aus.

Der Absturz auf den direkten Abstiegsplatz ist das eine. Das andere ist, was der GC-Trainer in seinem Werkzeugkasten hat, um von dort wieder wegzukommen. «Sich schütteln.» «Die richtigen Spieler aufs Feld stellen.» «Sich zerreissen.» Willkommen im Abstiegskampf-Sprüche-Bingo mit Tomas Oral.

GC geht die Luft aus – und offenbar auch die Lust

Es kann aus GC-Sicht nur gehofft werden, dass der Deutsche in der Kabine noch irgendetwas anderes zu sagen hat. Schliesslich geht seiner Mannschaft ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Meisterschaft die Luft aus. Und – wenn man die Nicht-Leistung einiger Spieler im Stadtderby sieht – offenbar auch die Lust.

Wobei es nicht hilft, wenn Oral wieder einmal mit Nikolas Muci (22) und Adama Bojang (20) seine erfolgreichsten Torjäger auf die Bank setzt und dafür weite, hohe Bälle in Richtung von Nestory Irankunda (19) mit seinen 175 Zentimetern Körperlänge wuchten lässt. Und ob Nachwuchsspieler Yannick Bettkober (20) geholfen ist, wenn er mitten im Abstiegskampf zu seinem zweiten Profispiel kommt?

Oral wirkt mit seinen Aufstellungen zunehmend verzweifelt. Mal soll Captain Amir Abrashi (35) seine offenbar müden Knochen schonen. Mal muss er die Kastanien aus dem Feuer holen. Plötzlich ist Pascal Schürpf (35) wieder erste Wahl, bis er sich im Derby verletzt. Young-Jun Lee ist gegen Winterthur in der Startformation – und steht gegen GC nicht einmal auf dem Matchblatt.

Gegen den FCZ will GC kompakt verteidigen und dann schnell umschalten. Nichts davon klappt. Was stattdessen herauskommt, ist ein Spaziergang für den Stadtrivalen, der nicht einmal sonderlich gut spielen muss, um locker zu gewinnen.

«Die Trainerfrage stellt sich nicht»

In vielen anderen Vereinen wäre Oral spätestens nach dieser Niederlage Geschichte. Aber nicht bei GC. Die US-amerikanischen Besitzer und ihr Europa-Chef Harald Gärtner haben sich letzten Montag entschieden, stattdessen den Sportchef zu wechseln. Und Alain Sutter, der neue Mann auf dem Campus, stärkt seinem Ratlos-Trainer den Rücken. Zumindest vorerst.

«Die Trainerfrage stellt sich nicht», sagt Sutter also nach dem Derby auf SRF. Stattdessen redet er vom Druck, mit dem die GC-Spieler nicht zurechtgekommen seien. Und er hält fest: «Vom Druck befreien muss sich jeder selber.»

Ob sie das können, müssen die Grasshoppers am Mittwoch beweisen. Dann kommt Yverdon in den Letzigrund. Zwei Punkte liegen die Waadtländer vor den Zürchern, die nun unter Siegzwang stehen. Noch hat es GC in den eigenen Füssen, zumindest den direkten Abstieg zu verhindern. Oder, wie es Goalie Justin Hammel sagt: «Wenn wir die nicht auffressen, dann weiss ich also auch nicht.»

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