Marco Streller hört auf
«Will bei voller Leistungsfähigkeit abtreten»

Er ist der König. Der Captain. Der FCB-Chef. Er ist in Form. Gefragt. Und trotzdem hat Marco Streller (33) genug. Warum?
Publiziert: 15.05.2015 um 21:29 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:49 Uhr
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Marco Streller beendet Ende Saison seine überaus erfolgreiche Karriere.
Foto: Toto Marti
Von Sandro Inguscio und Stefan Kreis

Die Bombe platzt gestern Abend. Spät. Völlig unerwartet – und mit einem lauten Bumms.

Um 20.46 Uhr verkündet der FCB: Marco Streller tritt Ende Saison zurück! Ein Schock. Der FCB verliert seinen mächtigen Captain. Seine Identifikationsfigur. Seinen König!

Erst im Oktober hat er sich von einer Diskushernie zurückgekämpft. Erst im November hat er seinen Vertrag bis 2016 verlängert. Erst im Dezember hat er im Interview mit BLICK noch gesagt: «Diese Verletzung hat mir gezeigt, dass ich den Wettkampf noch liebe. Ich bin einfach ein Adre­nalinjunkie, der noch hungrig ist. Es macht mich immer noch stolz, ein Hauptakteur dieser FCB-Ära zu sein.»

Und: «Ich bin überzeugt, dass ich auch nächste Saison noch auf diesem Niveau spielen kann.»

Jetzt, drei Monate später, erklärt Streller seinen Rücktritt so: «Obschon ich meinen Vertrag im vergangenen Herbst nochmals verlängert habe, spürte ich zunehmend, dass der richtige Zeitpunkt zum Aufhören früher sein wird. Denn mir ist es wichtig, im Vollbesitz meiner Leistungsfähigkeit abzutreten.»

Was ist in diesen drei Monaten mit dem Adrenalinjunkie passiert? Nach den letzten beiden Spielen hatte der 33-Jährige heftiger als sonst seine Leistung und die des Teams kritisiert.

Bekam Streller etwa Selbstzweifel? Er, der schon ganz andere Krisen überstanden hatte? Kaum. Erst letzten Sommer lehnte er ein Angebot von West Ham und Anfragen aus den USA ab. Im Winter wollte man ihn mit viel Geld nach Asien locken.

Streller war noch gefragt und in Form. Er wollte sein Versprechen halten, dass er seine Karriere in Basel beendet. Jetzt tut er es. Früher, als alle dachten. Über die Gründe wird Streller am Freitagmorgen (09.30 Uhr live auf Blick.ch) an einer Medienkonferenz reden.

Was er nach seiner Karriere vorhat, verriet er SonntagsBlick bereits im Februar: «Nach meinem Vertragsende in Basel werde ich mit meiner Familie durch die USA reisen. Dann würde ich gerne mit meiner Frau ein paar Wochen in der Toskana oder in der Provence in den Rebbergen verbringen. Dann will ich auf die Malediven. Und Heli-Skiing in Kanada reizt mich.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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