Hach, Frühling. Überall blühts. Nur beim FCSG nicht. Dort gehen die Eigengewächse ein. Kein anderer Super-League-Klub hat weniger Spieler aus dem eigenen Nachwuchs eingesetzt als die Espen.
Mickrige 542 (!) von möglichen 32’670 Spielminuten haben die Jungen insgesamt auf dem Rasen gestanden. Zum Vergleich: Der FC Luzern, in Sachen Nachwuchsarbeit das Mass aller Super-League-Dinge, kommt auf 12’660 Spielminuten. Ein absoluter Top-Wert, von dem man in der Ostschweiz weiter entfernt ist als vom dritten Meistertitel der Klubgeschichte. Und das, obwohl man mit Sportchef Roger Stilz einen Mann geholt hat, der jahrelang den Nachwuchs des FC St. Pauli führte. Und mit Enrico Maassen einen Coach, der beim BVB die zweite Mannschaft trainierte.
Konietzke macht Hoffnung
Immerhin, und das ist für Grün-Weiss zur Abwechslung mal eine gute Nachricht, hat ein einziger Spieler praktisch alle Nachwuchsminuten alleine absolviert: Corsin Konietzke. Der wird im Juni 19, wirkt aber, als sei er schon jahrelang Profi. Robust, zweikampfstark, passsicher. Ein Spieler, wie gemalt fürs zentrale Mittelfeld. Und einer, der in Zukunft eine Schlüsselrolle im Spiel der St. Galler übernehmen könnte.
Viermal in Folge stellt ihn Trainer Maassen in die Startelf, dann aber verletzt sich der Bündner Mitte Dezember schwer am Schlüsselbein. Erst vor zwei Wochen gegen Sion gibt der Rechtsfuss sein Comeback. In den letzten fünf Spielen dürfte er wieder vermehrt zum Einsatz kommen. Zumal die Duelle für den FCSG sportlich bedeutungslos sind. Und Maassen pröbeln kann.
U19 und U21 machen Hoffnung
Die Frage ist, ob er neben Konietzke auch noch andere Eigengewächse einsetzen wird. Oder ob man die Jungen lieber in der U21 spielen lässt. Die liefert sich mit Leader Kreuzlingen, dem FC Winterthur und YF Juventus ein spannendes Aufstiegsrennen um einen Platz in der Promotion League. Auch das eine gute Nachricht aus dem FCSG-Nachwuchs. Dass die U19 vor zwei Wochen Cupsieger wird, macht ebenfalls Hoffnung für die Zukunft.
Die Gegenwart aber heisst: Letzter in der Nachwuchs-Trophy. Darauf angesprochen, teilt der FCSG unter anderem mit, dass die Jugendförderung «nicht auf Knopfdruck» geschehe. Dass es «unterschiedliche Talentwege» gebe und man «die Jungen nicht verheizen» wolle.
Nur: Ab und an sollte man sie vielleicht ein bisschen giessen. Sonst gehen sie ein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 33 | 40 | 61 | |
2 | Servette FC | 33 | 9 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 34 | 6 | 53 | |
4 | FC Luzern | 33 | 10 | 51 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 34 | 9 | 50 | |
6 | FC Lugano | 33 | 1 | 49 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 33 | -4 | 47 | |
3 | FC Sion | 33 | -10 | 36 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 34 | -13 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 34 | -27 | 33 |