Darum gehts
- Markus Schüepp, ehemaliger FCSG-Torhüter, äussert sich zur aktuellen Torwart-Situation
- Schüepp trug als einziger Profi-Fussballtorhüter eine Brille während der Spiele
- FCSG-Trainer steht vor Wahl zwischen Zigi (28) und Watkowiak (29)
Markus Schüepp (72) hat den Durchblick. Das war in den 70er-Jahren schon so, als der Ostschweizer als einziger Goalie in der Geschichte des Profifussballs mit Brille zwischen den Pfosten stand. Und das ist auch heute nicht anders, weil er praktisch jeden Match seines Ex-Vereins verfolgt. An die Vorbereitungsspiele reist er jeweils mit dem Töff. Wohl kaum einer hat in den letzten Jahren mehr FCSG-Spiele verfolgt als der Cupfinal-Goalie von 1977.
Auch die beiden aktuellen St. Galler Keeper Lawrence Ati Zigi (28) und Lukas Watkowiak (29) standen beide in einem Cup-Final für den FCSG auf dem Rasen. Beide Endspiele aber gingen sang- und klanglos verloren. 1:3 gegen den FC Luzern, 1:4 gegen Lugano.
Was aber nicht heisse, dass der FCSG zwei schlechte Keeper habe, so Schüepp. Ganz im Gegenteil. Coach Enrico Maassen steht vor dem Spiel gegen den FC Luzern vor einem Luxusproblem. Setzt der Deutsche auf den zum Saisonstart noch verletzten Zigi? Oder zählt er weiterhin auf Watkowiak, der in seinen drei Jahren in der Ostschweiz in acht Spielen sieben Liga-Siege und ein Remis feierte?
«Bin ein Befürworter dieser Art»
«Ich hätte kein Problem damit, wenn Watkowiak im Tor bleibt. Er ist ruhig, präsent, kein Goalie, der Schnickschnack macht. Ich bin ein Befürworter dieser Art, ich brauche keine Show», sagt Schüepp. Auch Zigi sei ein guter Goalie, so der 72-Jährige. Aber gegen Ende der letzten Saison sei er nicht immer über alle Zweifel erhaben gewesen. «Ich würde vor der Nati-Pause sicher noch ein Spiel mit Watkowiak machen.»
Dass Watkowiak ein dankbarer Spieler sei, der seine schwierige Rolle in all den Jahren professionell angenommen habe, will Schüepp nicht verneinen. «Er ist immer da, wenn man ihn braucht. Ich selbst hätte diese Rolle früher nie gespielt. Für mich war klar: Ich will die Stadionluft auf dem Rasen spüren.»
Von der Spielanlage her aber war Schüepp ein ähnlicher Goalie wie Watkowiak. Einer, der den Strafraum beherrschen wollte, statt auf der Linie zu kleben, um dann mit Reflexen zu reagieren. Aber Schüepp war, so wie jeder Goalie auf dieser Welt, nicht frei von Fehlern.
Hat die Brille nicht gestört?
Hat ihn seine berühmte Brille gestört? Etwa, wenns aus Kübeln gegossen hat und er die beschlagenen Gläser wieder trocken reiben musste? «Der Regen war nie das Problem. Viel eher das Flutlicht, das sich in den Brillengläsern gespiegelt hat», so der Kultgoalie.
Probleme, die er am Sonntag nicht haben wird, wenn er mal wieder im Kybunpark sitzen und seinem Ex-Klub beim Tschutten zuschauen wird. Natürlich mit Brille auf dem Kopf. Und Zigi auf dem Rasen. Der gab gegen Walenstadt sein Comeback und ist laut Coach Maassen weiterhin als Nummer 1 gesetzt. Und dies sei sein gutes Recht, so Schüepp: «Es liegt mir fern, bei dieser Goalie-Diskussion mitzumachen. Das ist die Entscheidung von Enrico Maassen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 4 | 7 | 12 | ||
2 | 3 | 9 | 9 | ||
3 | 3 | 5 | 7 | ||
4 | 4 | 1 | 6 | ||
5 | 4 | -1 | 5 | ||
6 | 3 | 0 | 4 | ||
7 | 4 | -4 | 4 | ||
8 | 3 | -1 | 3 | ||
9 | 3 | -3 | 3 | ||
10 | 3 | -2 | 1 | ||
11 | 3 | -5 | 1 | ||
12 | 3 | -6 | 1 |