Ihr Ex-Teamkollege Roland Schwegler sagt in der «Luzerner Zeitung», Sie seien nur deshalb seit 13 Jahre die Nummer 1, weil Sie «mit den richtigen Leute gesprochen» hätten. Schwegler behauptet im BLICK, sie hätten sich eine Hausmacht erarbeitet, die es für jeden Konkurrenten unmöglich machte, Sie zu verdrängen.
David Zibung: Ich habe in 13 Jahren über 450 Spiele unter zehn Trainern in der Meisterschaft, im Cup und im Europacup für den FCL bestritten. Es gibt im Profifussball wohl keinen Trainer, der absichtlich einen schwächeren Goalie ins Tor stellt. Ein Trainer will ja nur schon aus eigenem Interesse die bestmögliche Lösung.
Wer David Zibung kennt, der weiss, dass er sich nicht mit der Rolle als Ersatzkeeper abfinden wird: Täuscht dieser Eindruck?
Bei den Gesprächen um meine Vertragsverlängerung im vergangenen Sommer habe ich dem Verein von mir aus angeboten, dass ich mir vorstellen könnte, einen jungen Goalie wie Jonas Omlin dabei zu unterstützen, meine Nachfolge anzutreten. Das heisst: Ich kann mir gut eine Rolle als Back-up vorstellen. Wann der Zeitpunkt für einen solchen Wechsel gekommen ist, ist Sache des Trainers. Auch ich bin 2004 so Nachfolger von Andreas Hilfiker geworden.
Haben Sie für nächste Saison einen Vertrag als Nummer 2?
Ich habe einen Anstellungsvertrag als Goalie. Darin ist nichts über eine Rangordnung festgehalten. Wer spielt, entscheidet der Trainer. Und wie gesagt: Ich habe von mir aus dem Verein diesen Vorschlag gemacht.
War es die einzige Möglichkeit, überhaupt noch einen Vertrag zu erhalten?
Ich hatte im Sommer vier Möglichkeiten, es lagen zwei Offerten aus dem Ausland, eine aus der Schweiz und jene des FCL vor. Ich habe mich dafür entschieden, beim FCL zu bleiben und dem Verein beim Aufbau eines jungen Goalies zu helfen. Es war zudem auch der Wunsch des Vereins, dass ich zur Unterstützung weiterhin beim FCL bleibe.
Es heisst immer wieder, Ihre Spielweise entspreche nicht der eines modernen Torhüters: Sie seien fussballerisch zu wenig gut. Halten Sie diese Kritik für gerechtfertigt?
Der Trainer bestimmt die Spielweise. Und die Trainer beurteilten meine Leistungen über all die Jahre als sehr gut und setzten auf mich als Nummer eins.
Was kann Jonas Omlin besser als Sie? Umgekehrt: Wo haben Sie Vorteile gegenüber Omlin?
Ich bin die falsche Person, um die Qualitäten eines jungen Teamkollegen zu beurteilen. Ich gönne Jonas die Chance auf den Goalieposten beim FCL und hoffe, dass er sie packt. Ganz wichtig ist jedoch: Es geht nicht um Zibung oder Omlin. Es geht darum, dass der FCL einen sehr guten Goalie im Tor hat.
Ist es denkbar, dass Sie nächste Saison die Handschuhe an den Nagel hängen, weil Sie keine Lust haben, Ersatzgoalie zu sein?
Nein. Sonst hätte ich keinen Vertrag bis 2019 unterschrieben.
Was, wenn sich ein anderer Verein meldet, bei dem Sie die Nummer 1 sein könnten?
Ich habe meine ganze Profi-Karriere als Goalie beim FCL verbracht. Das ist mein Klub, hier gefällt es mir und deshalb werde ich meine Karriere auch beim FCL beenden.
Können Sie sich vorstellen, in Ihren ursprünglichen Beruf als Maurer zurückzukehren?
Da müsste ich nochmals eine Maurer-Stifti machen…(lacht). Spass bei Seite: Ich habe in den 13 Jahren als Profi-Goalie enorm viele Erfahrungen gesammelt. Ich kann mir gut vorstellen, dieses Know-how dereinst jungen Spielern weiter zu geben. Doch noch stecke ich all meine Energie in meinen Job als Fussballprofi. Was 2019 passiert, weiss ich noch nicht, es ist für mich noch weit weg.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 33 | 40 | 61 | |
2 | Servette FC | 33 | 9 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 33 | 7 | 53 | |
4 | FC Luzern | 33 | 10 | 51 | |
5 | FC Lugano | 33 | 1 | 49 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 33 | 8 | 47 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 33 | -4 | 47 | |
3 | FC Sion | 33 | -10 | 36 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 33 | -11 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 33 | -29 | 30 |