Bei der Basler Meisterparty im ausverkauften Joggeli ist der FC Luzern am Samstagabend ein freundlicher Gast und steht nur Spalier. Nach dem 0:4 und nur einem Punkt aus der Meisterrunde sitzt die Enttäuschung tief über Platz 6. «Es tut weh, dass wir das grosse Ziel Europa nicht erreicht haben», sagt Mario Frick.
Einen Punkt und sechs Tore trennt den FCL letztlich von Lausanne, das bei einem Cupsieg Basels in einer Woche nächste Saison europäisch spielen kann. Letztlich habe die mentale Energie gefehlt, so Frick. «Das späte Tor von Itten zum 1:2 in Bern hat uns Europa gekostet.»
Noch vor wenigen Wochen hatte es für das Überraschungsteam der Saison sehr gut ausgesehen. Der FCL lag auf Platz 3, sieben Punkte vor Lausanne. «Wenn mir jemand nach dem 5:0 gegen YB gesagt hätte, dass wir nur noch einen Punkt holen würden, hätte ich ihn für verrückt erklärt», gibt der FCL-Coach offen zu. «Wir sind geflogen, spielten gut und waren physisch in einer Top-Verfassung.» Doch danach stürzte die junge und wenig erfahrene Equipe ab.
Gedanken über Zukunft in Spanien
Spätestens während seiner Ferien in Spanien wird bei Frick die Enttäuschung dem Stolz weichen. «Wir haben über weite Strecken der Saison überperformt, waren phasenweise sogar Leader, egalisierten mit 66 Treffern den Torrekord und haben sehr viele junge Spieler eingesetzt.» Gerade im Hinblick auf die Zukunft stimmt ihn dies optimistisch. «Es kommen noch viel mehr Junge nach.» Entscheidend sei, dass sie die richtigen Transfers tätigen würden, an denen sich die Jungen orientieren könnten. Der Abgang von Beloko ist fix, jener von Stankovic mit höchster Wahrscheinlichkeit auch.
Ob allerdings Frick am 18. Juni beim Trainingsauftakt das FCL-Training leiten wird, steht noch in den Sternen. Der Liechtensteiner machte nie einen Hehl draus, dass er irgendwann den nächsten Schritt machen möchte. Er wisse um Interessenten, habe aber mit seinem Berater noch keinen Kontakt gehabt, sagt er nach dem Schlusspfiff. Nach aktuellem Stand sei die Wahrscheinlichkeit grösser, dass er in Luzern bleibe, als dass er gehe. «Ich habe ein blau-weisses Herz und wäre stolz, weiter FCL-Trainer zu sein. Es müsste schon ein Projekt kommen, das viel besser ist als das, was ich hier in Luzern habe.»