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Mit 4:2 schlägt die Nati Mexiko.

Foto: TOTO MARTI

Tobias Wedermann, Lucas Werder, Yannick Peng und Toto Marti

Das Spiel

Nach einer fahrigen Startphase, in der die Nati mit ihrer ungewöhnlichen Formation zu kämpfen hat, entwischt Embolo der mexikanischen Abwehr und trifft in der Hitze von Utah eiskalt zur Schweizer Führung. Durch Fehler der mexikanischen Abwehr kommen die Schweizer immer wieder zu guten Möglichkeiten. Ndoye und Widmer scheitern an Goalie Rangel, Sierro mit einem gefühlvollen Heber an der Querlatte.

Dass es mit einer 1:0-Führung in die Pause geht, liegt aber nicht nur an der mangelnden Schweizer Chancenauswertung, sondern auch an Goalie Kobel. Erst patzt Rieder, dann Akanji. Beide Male kann der Nati-Keeper die Fehler seiner Vorderleute noch ausbügeln.

In der Halbzeitpause nimmt Murat Yakin 264 Länderspiele vom Feld, Rodriguez und Xhaka machen Platz für Garcia und Jashari. Offensiv geht bei der Nati nur noch wenig. Und defensiv sieht beim 1:1 durch Giménez gleich die ganze Hintermannschaft schlecht aus.

Zu den weiteren Toren kommen die Schweizer ohne viel Aufwand. Das 2:1 durch Amdouni ist nicht nur glücklich, sondern auch irregulär. Das 3:1 von Ndoye fällt nach einem Bock in der mexikanischen Abwehr.

Die «Gastgeber» können kurz darauf noch einmal verkürzen, Rieder stellt in der Nachspielzeit mit einem abgefälschten Schuss die Zwei-Tore-Führung wieder her. Am Ende ist es trotz der sechs Tore ein äusserst bescheidener Auftritt beider Teams.

Die Stimmen

2:16

Akanji kurz gereizt:«Positiv bitte, wir haben gerade gewonnen»

Die Tore

20. Minute, Breel Embolo, 0:1. Embolo, von Rodriguez auf die Reise geschickt, stürmt allein auf Rangel zu. Mexikos Goalie kommt raus, berührt den Ball noch mit der Hand, doch der Schweizer Stürmer bleibt in Ballbesitz. Abgebrüht schiebt Embolo ein. Der bis auf die Linie zurückgesprintete Montes kann nicht mehr retten.

52. Minute, Santiago Giménez, 1:1. Das verteidigt die Nati schwach. Amenda verliert den Ball, Akanji kann den Fehler im Zweikampf mit Jiménez nicht ausbügeln, und Garcia legt den Ball bei seiner vermeintlichen Klärungsaktion derart unglücklich für Gegenspieler Giménez auf, so dass dieser per Kopf Kobel aus kurzer Distanz bezwingt.

64. Minute, Zeki Amdouni, 1:2: Rieders Freistoss wird von der mexikanischen Mauer geblockt. Jasharis abgefälschter Schuss landet bei Zesiger im Strafraum. Lira funkt dem Schweizer dazwischen, weswegen der Ball zum einschussbereiten Amdouni gelangt. Dieser verwandelt gekonnt. Nur: Bei Jasharis Schussabgabe stehen gleich vier Schweizer im Abseits – darunter Zesiger und Amdouni.

71. Minute, Dan Ndoye, 1:3. Die Mexikaner vertändeln den Ball. Rieder schaltet schnell um, bedient Ndoye. Im Eins-gegen-eins setzt sich dieser gegen Montes durch und erwischt Rangel in der nahen Ecke.

75. Minute, Angel Sepulveda, 2:3. Bei Vegas Steilpass kommt Amenda Sepulveda nicht hinterher. Auch Zesiger kann den Mexikaner nicht stoppen, welcher mit seinem Direktschuss in die nahe Ecke Kobel überrascht.

90. Minute, Fabian Rieder, 2:4. Die Schweizer erobern im Mittelfeld den Ball. Rieder sprintet los. Bei seinem Schuss grätschen zwei Mexikaner dazwischen – was zum Glücksfall für die Nati wird. Denn die abgefälschte Kugel fliegt über den chancenlosen Rangel hinweg ins Netz.

Der Beste

Fabian Rieder. In der ersten Hälfte überall, aber nirgendwo richtig. Steigert sich dann massiv. Liefert einen Assist und macht mit einem schönen Lupfer den Deckel drauf zum 4:2.

Der Schlechteste

Silvan Widmer ist zurück in der Nati – und gleich in der Startelf. Um dort zu bleiben, braucht es bessere Leistungen als gegen Mexiko. Oft zu weit vom Gegner weg, verliert zu viele Zweikämpfe, Unsicherheitsfaktor auf seiner Seite und in der Offensive bleiben die Läufe ohne grosse Wirkung.

1:02

Blick-Fussballchef über Yakin:«Muss aufpassen, dass er nicht an Glaubwürdigkeit verliert»

Das gab zu reden I

Auf dem Flug in die USA sprach Murat Yakin davon, Ardon Jashari neben Granit Xhaka in seine Startelf einzubauen. «Warum nicht mal mit beiden spielen», so die Worte des Nati-Trainers. Gleichzeitig kündigte er auch an, Lucas Blondel noch einmal eine Chance geben zu wollen. Gegen Mexiko sitzen aber sowohl Jashari wie auch Blondel zu Beginn nur auf der Bank. Dafür steht Silvan Widmer überraschend in der Startelf, der für die Testspiele im Frühling kein Aufgebot erhalten hatte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit darf Jashari dann endlich mittun. Er wird für Xhaka eingewechselt…

Das gab zu reden II

Wer auch immer für die TV-Produktion des Testspiels verantwortlich ist, kann ähnlich wenig überzeugen wie die 22 Akteure auf dem Rasen. Vor dem 3:1 durch Ndoye wird die mexikanische TV-Bank eingeblendet, die Schweizer Balleroberung ist im TV nicht zu sehen. Den mexikanischen Anschlusstreffer verpasst die Regie dann komplett. Als die eingespielte Wiederholung zu Ende ist, liegt der Ball bereits im Schweizer Tor.

Die Schiris

Victor Rivas (USA) übersieht vor dem 2:1 durch Amdouni eine klare Offside-Position von Zesiger. Zückt zudem ein paar fragwürdige Gelbe Karten.

Die Fans

Über 40'000 mexikanische Fans sorgen im Rice-Eccles Stadium für ausgezeichnete Stimmung – inklusive Mariachi und Laola. Zumindest ein paar Dutzend Schweizer Fans im Football-Stadion der University of Utah sind ebenfalls zu erspähen.

So gehts weiter

Nach dem Mexiko-Match ist vor dem USA-Spiel. In der Nacht auf Mittwoch misst sich die Nati in Nashville (Tennessee) mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Der Anpfiff erfolgt um 2.07 Uhr Schweizer Zeit. Für die Fans hierzulande bedeutet das: ganz früh aufstehen – oder lange wach bleiben.

WM-Quali Gruppe A