Die Radfahrer vollbringen an der WM in Katar dieser Tage Grosses – bei extremen Bedingungen und unwürdiger Athmosphäre.
38 Grad betrage die Temperatur im Schatten heisst es offiziell. Aber da gibt es keine Schatten. Nur breite Strassen, die auf die Wüste geplättet wurden. Und keine Menschen, die diese säumen. Null Euphorie! Null Stimmung!
Auch bei der Handball-WM vor zwei Jahren wurde die fehlende WM-Stimmung angeprangert. Die Hallen wurden mit Soldaten gefüllt und mit «gekauften» Fans.
Die Katari stehen nicht auf solche Sportevents. Für die Scheichs aber sind sie ein Spielzeug und ein Weg, sich weltweit Geltung zu verschaffen. Und für die Sportverbände ein lukratives Geschäft.
Die Tischtennis-WM, die Box-WM und die Handball-WM waren schon da, die MotoGP-Piloten und die Golfgrössen. Die Turner werden kommen, die Leichtathleten auch und 2022 die Fussballer.
Dann wird es zwar keine Hitzeprobleme geben, da die WM im November/Dezember stattfinden wird. Aber es könnte «Weltuntergangs-Stimmung» herrschen, wie Katar-Kenner Guido Tognoni in einem Interview mit der Basler Zeitung befürchtet.
Weil es im Winter jeden Tag regnen könne und das Wasser nicht abfliesse. Das wird wohl viele Fans von einer Anreise abhalten. Wie auch die unzimperliche Polizei in Katar und das Alkoholverbot.
Die Fussball-WM vor leeren Rängen? Nein, das würden die Scheichs niemals zulassen. Das wäre ein Imageverlust sondergleichen.
Sie werden Wege finden, die Stadien zu füllen, falls nötig. Aber noch setzen sie darauf, dass der Weltsport Fussball auch die Katari in Euphorie versetzen wird.