Darum gehts
Eigentlich wollte Umberto Romano (52) in diesem Sommer nach Apulien. Ein paar Tage am Meer hätten es sein sollen. Doch ein Anruf des neuen Torino-Coachs Marco Baroni (61) hat seine Sommerpläne über den Haufen geworfen. Statt bei der Familie seiner Frau die Sonne zu geniessen, arbeitet er nun als Assistenztrainer beim Traditionsverein aus Turin und bereitet sich auf die Serie-A-Saison vor.
«Als schweizerisch-italienischer Doppelbürger ist es für mich eine Ehre, in meiner zweiten Heimat Italien und in einer Liga zu arbeiten, die ich von Kindesbeinen an verfolge», sagt Romano voller Freude zu Blick. Als Spieler war er nur in der Schweiz aktiv. Nun kommt der ganz grosse und völlig unerwartete Schritt. Damit erfüllt er sich den Traum, einmal in einer Top-5-Liga zu arbeiten.
Söhne vor dem Durchbruch?
Es ist aber nicht nur beim Vater der Familie Romano einiges los. Der älteste Sohn Luca (21), bisher Captain und Mittelfeldspieler der U21 von Winterthur, spielt nach einem einwöchigen Probetraining bei Serie-C-Klub Gubbio ab sofort für den SC Kriens und geht da den nächsten Schritt seiner Karriere.
Damit sind aber noch immer nicht alle Neuigkeiten aus dem Hause Romano erzählt. Denn auch Alessandro (19) hat bewegte Tage und Wochen hinter sich. Es ist erst wenige Monate her, dass er bei der AS Roma seinen ersten Profivertrag unterschrieben hat und zum ersten Mal im Aufgebot der Profis stand. Nun absolviert er wie geplant die Saisonvorbereitung unter dem neuen Trainer Gian Piero Gasperini (67).
Klubs standen Schlange für U19-Nati-Captain
Wie Blick weiss, ist der U19-Nati-Captain fix im Kader der Giallorossi eingeplant. Dabei wäre er vom Klub um ein Haar wegen des Financial Fairplays «geopfert» worden. Die Roma musste bis 30. Juni einen gewissen Millionenbetrag aus Transfers einnehmen. Weil andere Deals stockten, offerierten sie den jungen Schweizer an verschiedene Klubs.
Besonders heiss auf den jungen Romano war ausgerechnet Torino. Sechs Millionen Euro wollte der neue Arbeitgeber des Vaters auf den Tisch legen. Doch Alessandro weigerte sich. Er wolle sich in Rom durchsetzen, hiess es. Eine Entscheidung, die ihm in der italienischen Hauptstadt viel Kredit entgegenbrachte.
Bald winkt ein Vater-Sohn-Duell
Die römische Zeitung «Il Romanista», die nur über den Klub berichtet, schrieb von einer «scelta di cuore» – einer Herzensentscheidung – von Romano. Um nun auch Coach Gasperini von sich zu überzeugen, braucht es seine fussballerischen Qualitäten. Die Voraussetzungen scheinen gut. Schliesslich bringt er alle Eigenschaften mit, die der Trainer von seinen Mittelfeldspielern verlangt. Und in Rom wird er seit längerer Zeit als eines der vielversprechendsten Talente im gesamten Nachwuchsbereich beschrieben.
Setzt er sich durch, sieht es gut aus, dass es am 15. September zu einem Schweizer Vater-Sohn-Duell kommt. Dann empfangen die Giallorossi im Römer Stadio Olimpico Torino. Ein Romano gegen einen anderen Romano. Es wäre ein Riesending für die gesamte fussballverrückte Familie.