Behrami & Dzemaili
Nati-Stars geben Papst einen Korb

Vor dem italienischen Cupfinal gewährt der Papst Napoli und Fiorentina eine Audienz. Doch Blerim Dzemaili und Valon Behrami bleiben im Hotel.
Publiziert: 03.05.2014 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:41 Uhr
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Fussballfan Papst: Beim Treffen mit den beiden Teams plauderte Franziskus über seine Besuche an Fussballspielen.
Foto: AP Photo
Von Alain Kunz

Ein Empfang beim Papst. Gottes Stellvertreter auf Erden. Für einen Katholiken das Grösste überhaupt. «Eine unglaubliche Emotion!», sagt Napoli-Trainer Rafa Benitez.

Doch das gilt nicht für alle Spieler. Unsere drei Nati-Stars Dzemaili, Behrami und auch Napoli-Captain Gökhan Inler zum Beispiel sehen das ein bisschen anders. Sie machen ab, im Hotelzimmer zu bleiben, während das Team im Apostolischen Palast empfangen wird. Korb für den Papst! Aus gutem Grund. Sie sind allesamt Moslems. Ihr wichtigster Geistlicher ist der Prophet ­Mohammed.

Inler allerdings entscheidet sich um, geht doch auf Papstbesuch. Wahrscheinlich hat Napoli-Präsident Aurelio De Laurentiis sanften Druck ausgeübt. Weil er Fan von Inler und der Schweizer Spielführer der Kampanier ist. Papst Franziskus zählt seine Schäfchen nicht nach, redet ihnen aber ins Gewissen: «Fussball bedeutet auch soziale Verantwortung. Diese müssen sowohl Spieler, Klubverantwortliche und alle Beteiligten wahrnehmen.»

Fussballfan Franziskus

Dann spricht der Argentinier mit piemontesischen Wurzeln aus dem Nähkästchen: «Als Kind war ich oft im Stadion. Ich erinnere mich an wunderschöne Fussballfeste. Der Fussball muss wieder diesen Charakter eines Festes erhalten. Der wirtschaftliche Faktor darf nicht wichtiger sein als der sportliche. Auf ein schönes Fest am Samstag.»

Damit meint er den italienischen Cupfinal, in welchem Inler und Co. auf Fiorentina treffen. Der Captain hat seinen Platz im Team auf sicher. Die beiden anderen Schweizer auch – auf der Bank. Dzemaili hat im April keine Sekunde gespielt. Behrami in diesem Jahr bloss 383 von möglichen 1620 Minuten. Logisch wollen beide weg. Ihr Ex-Trainer Walter Mazzarri, der jetzt bei Inter Mailand an der Linie steht, hat sein Interesse angemeldet. Im Fall Dzemaili sind auch Fiorentina und Mönchengladbach Interessenten. Bei Behrami Tottenham Hotspur.

Doch vielleicht kommt alles ganz anders: Sollte Benitez den Final heute verlieren, ist nicht sicher, dass sein Ende Saison auslaufender Vertrag verlängert wird. Mit einem neuen Coach würde für Dzemaili und Behrami alles wieder bei null beginnen.

Serie A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
SSC Neapel
SSC Neapel
23
22
54
2
Inter Mailand
Inter Mailand
22
37
51
3
Atalanta BC
Atalanta BC
23
23
47
4
Lazio Rom
Lazio Rom
23
9
42
5
Juventus Turin
Juventus Turin
23
19
40
6
AC Florenz
AC Florenz
22
14
39
7
Bologna FC
Bologna FC
22
8
37
8
AC Mailand
AC Mailand
22
9
35
9
AS Rom
AS Rom
23
5
31
10
Udinese Calcio
Udinese Calcio
23
-8
29
11
FC Turin
FC Turin
23
-3
27
12
Genua CFC
Genua CFC
23
-11
26
13
US Lecce
US Lecce
23
-23
23
14
Hellas Verona
Hellas Verona
23
-22
23
15
Como 1907
Como 1907
23
-11
22
16
FC Empoli
FC Empoli
23
-11
21
17
Cagliari Calcio
Cagliari Calcio
23
-14
21
18
Parma Calcio
Parma Calcio
23
-13
20
19
FC Venedig
FC Venedig
23
-16
16
20
AC Monza
AC Monza
23
-14
13
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