Steuer-Wirbel um Real-Star
Muss Ronaldo in den Knast?

Cristiano Ronaldo (31) ist auch im Umgang mit seinen Steuerzahlungen äusserst trickreich.
Publiziert: 04.12.2016 um 16:04 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:12 Uhr
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Cristiano Ronaldo: Hat der Portugiese Steuern versteckt?
Foto: AP
Martin Arn

Die Britischen Jungferninseln – Bade- und Steuerparadies mitten in der Karibik. Dort soll Superstar Cristiano Ronaldo rund 75 Mio. Franken aus zukünftigen Werbeverträgen vor Spaniens Steuerbehörden versteckt haben. Dies geht aus den sogenannten «Football Leaks» hervor, die mehreren Medien zugespielt worden waren.

Via Jungferninseln sollen die Millionen auf der Genfer Privatbank Mirabaud gelandet sein.

In Spanien, wo Cristiano seit 2009 spielt, wurde 2005 die sogenannte «Lex Beckham» eingeführt. Das nach dem Ex-Fussballer David Beckham benannte Gesetz gewährte Grossverdienern erhebliche Steuerprivilegien. Statt des Spitzensteuersatzes von 43 Prozent mussten die Stars nur 24 Prozent Steuern bezahlen.

Das Privileg wurde 2015 wieder aufgehoben. Nun stellt sich die Frage, ob es rechtmässig war, dass sich Cristiano und seine Berater zu erwartende Gewinne für die kommenden Jahre noch vor 2015 vergüten liessen. Laut «Spiegel» besitzt Cristiano zudem zusätzliche Konten bei der St. Galler Kantonalbank.

Erinnerungen werden wach an Lionel Messi. Der Argentinier und sein Vater wurden im vergangenen Sommer wegen Steuerhinterziehung zu 21 Monaten Haft und einer Busse von 3,5 Mio. Franken verurteilt. Sie sollen laut Anklage mittels Scheinfirmen in Belize und Uruguay zwischen 2007 und 2009 Steuern in Höhe von rund 4 Millionen hinterzogen haben. In Spanien werden Haftstrafen unter 2 Jahren in aller Regel auf Bewährung ausgesetzt.

Ob Ronaldo nun der Knast blüht? Eher nicht! Aber der Portugiese dürfte mit einer saftigen Busse und einer Bewährungsstrafe davon kommen. Auch wenn sein Berater Jorge Mendes am Samstag in die Offensive ging und eine Bescheinigung der spanischen Steuerbehörden veröffentlichte. Demnach habe Cristiano seine Steuern «Stand November 2016 vollständig beglichen».

Allerdings geht aus den «Football Leaks» hervor, dass er einen Grossteil seiner ausländischen Bankguthaben in Spanien gar nicht deklariert hat.

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