Alessandro Vogt trifft auch in der Nati auf Anhieb
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Beim U21-Sieg gegen Estland:Alessandro Vogt trifft auch in der Nati auf Anhieb

FCSG-Youngster dürfte auch für Italien spielen
SFV grätscht bei Doppelbürgerfrage um Vogt dazwischen

Zwei Spiele, zwei Siege, ein Tor: Alessandro Vogt macht auch mit dem Schweizerkreuz auf der Brust eine gute Figur. Stellt man dem 20-Jährigen aber die Doppelbürgerfrage, reagiert der SFV nervös.
Publiziert: 10.09.2025 um 00:06 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2025 um 08:47 Uhr
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Alessandro Vogt ist auch für die U21-Nati dort, wo es brennt: im gegnerischen Strafraum.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Alessandro Vogt: U21-Nationalspieler mit beeindruckendem Debüt für die Schweiz
  • Vom FC Aarau abgelehnt, nun erfolgreicher Stürmer beim FC St. Gallen
  • Er erzielte fünf Tore in den ersten fünf Super-League-Spielen und zwei im Cup
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stefan KreisReporter Fussball

Kurz nach dem 2:1-Sieg im Testkick gegen Albanien schaut Nati-Juwel Alessandro Vogt (20) mit suchendem Blick Richtung Haupttribüne, wo sich knapp 2000 Menschen tummeln. Als er seine winkende Mutter endlich erblickt, strahlt der Stürmer über beide Backen – und holt sich hinter dem Zaun die wohlverdienten Küsschen und Umarmungen ab. «Es ist der Wahnsinn. Wir können es selbst noch nicht fassen, was hier abgeht», sagt Mama Pina Vogt-Valentino. Und sie platzt fast vor Stolz.

Als Teenager wurde Vogt beim FC Aarau als zu wenig gut befunden und zurück zum FC Wohlen geschickt, nun kehrt er als U-Nationalspieler aufs Brügglifeld zurück. Als Mann der Stunde in der Super-League, als Leader der Torschützenliste, als Spieler des Monats August. Fünf Tore in den ersten fünf Liga-Spielen, dazu zwei Treffer im Cup. Und am Freitag bucht der Shootingstar in seinem allerersten Spiel für eine Schweizer Auswahl gleich den Führungstreffer gegen Estland. Darauf angesprochen, antwortet Vogt: «Das war ein wichtiges Tor, es geht um die EM-Qualifikation. Gedanken gemacht habe ich mir dabei nicht viel. Nur, dass wir gleich weitermachen müssen.»

Vogt sagt nie zwei Worte, wenn auch nur eines reicht

Es ist eine Antwort, die zu Vogt passt. Auf dem Platz ist der 20-Jährige eine Ur-Gewalt, physisch präsent, mit Zug zum Tor, kaum zu bremsen, ein Vollblutstürmer aus dem Bilderbuch. Daneben sagt er keine zwei Worte, wenn auch nur eines reicht. Zu schüchtern wirkt der junge Mann, der bis vor kurzem beim FC Wohlen in der 1. Liga kickte. Der in all den Jahren nie für eine Juniorenauswahl aufgeboten wurde. Der nebenbei noch eine normale KV-Lehre absolvierte. Der nie in seinem Leben Interviews gegeben, geschweige denn ein Medientraining absolviert hat.

Überraschend ist es deshalb nicht, dass der FC St. Gallen bislang alle Interviewanfragen für den 20-Jährigen abgelehnt hat. Und auch der SFV den jungen Stürmer in der Öffentlichkeit zu schützen versucht – und heikle Fragen abklemmt. Auf die Bemerkung, dass Vogt ja auch für Italien spielen könnte, grätscht der Medienverantwortliche sofort dazwischen. Auch U21-Nati-Coach Sascha Stauch will sich nicht zu diesem Thema äussern. Zu frisch scheint die Doppelbüger-Diskussion um Avdullahu, Kospo und Hajdari noch zu sein.

Fakt aber ist: Weil Pina Vogt-Valentina aus Kalabrien stammt, könnte Sohn Alessandro rein theoretisch auch für die Squadra Azzurra spielen. Ob Italien Coach Gennaro Gattuso das weiss? Vogt selbst spricht von «einem unbeschreiblichen Gefühl», als er auf sein Debüt im Nati-Dress angesprochen wird. Die Augen des jungen Stürmers leuchten – und sagen mehr als tausend Worte es je könnten.

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