«Es gibt in der Primera Divison viele Schwule»
Spanien-Schiri tritt nach üblen Homophobie-Attacken zurück

Er ist bekennender Homosexueller und pfeift in Andalusien Fussball-Spiele. Wegen homophoben Attacken hat Jesus Tomillero (21) seine Leidenschaft jetzt aber aufgegeben.
Publiziert: 19.05.2016 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:13 Uhr
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Setzt sich für Gleichberechtigung Homosexueller in Spanien ein: Jesus Tomillero.
Foto: AP

Schiedsrichter Jesus Tomillero ist in Spanien schon fast eine Berühmtheit. Der 21-Jährige kämpft seit seinem Outing vor eineinhalb Jahren für die Gleichberechtigung der Homosexuellen. Er hat Auftritte im TV und sein Gesicht ist auf dem Cover verschiedener Zeitungen zu sehen. 

«Es gibt viele versteckte Schwule im spanischen Fußball, auch in der Primera Division. Sie haben Angst vor Diskriminierung, und ich kann das verstehen. Aber ich habe keine mehr. Ich will nur respektiert werden», begründet Tomillero seinen Kampf.

Doch seinen Fight hat der Spanier mittlerweile aufgegeben. Während einem U19-Spiel zwischen Portuense und San Fernando Isleño in Cadiz pfeift Tomillero einen Elfmeter. Die Situation eskaliert. Wegen seinen Auftritten in der Öffentlichkeit wird er erkannt. «Das ist die Schw***tel aus dem Fernsehen», schreien anwesende Zuschauer. «Du kannst das Tor in deinen Ar*** schieben, du verdammte Schw***tel.»

Zu viel für den jungen Schiedsrichter. Er hängt seine Schiri-Karriere an den Nagel. Tomillero begründet seine Entscheidung in der Zeitung «El Espanol». «Es war das Lachen der ganzen Menge, was mich am meisten betroffen machte. Ich kann keine weiteren Beleidigungen hinnehmen.»

Aus der Politik hat der 21-Jährige immer wieder Unterstützung erhalten. Der andalusische Verband ignorierte aber jegliche homophobe Vorfälle.

«Schiedsrichtern ist meine große Leidenschaft und diese Entscheidung schmerzt mich mehr als jeder andere», bedauert Tomillero. (mam)

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