Dortmunder Skandal-Attacken bei Leipzig-Spiel
Polizei schockiert: «Noch nie in solche hasserfüllte Fratzen gesehen»

Wüste Szenen überschatten Dortmunds Sieg im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Leipzig (1:0). Sogar die Polizei zeigt sich schockiert.
Publiziert: 06.02.2017 um 10:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:47 Uhr
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Hunderte Hass-Plakate in der Dortmunder Fankurve.
Foto: imago/Jan Huebner

Den Leipzig-Fans schlägt beim Auswärtsspiel am letzten Samstag in Dortmund purer Hass entgegen. Bereits auf dem Weg zum Stadion: Eier, Steine, Müllbehälter und weiteren Gegenstände fliegen in Richtung der ostdeutschen Gäste. «Es wurde mit allem geworfen, was den Leuten in die Hände kam», berichtet der Dortmunder Polizei-Einsatzleiter Edzard Freyhoff.

Sogar von Kindern, Frauen und Familien scheuen sich die BVB-Hooligans nicht. Freyhoff schockiert: «In solche hasserfüllte Fratzen habe ich noch in keinem meiner Polizeieinsätze gesehen!»

Verabscheuung, Beschimpfungen erleiden die Leipzig-Anhänger bei den meisten Auswärtsfahrten. Hintergrund ist die Übernahme des Leipziger-Vorort-Klubs SSV Makranstädt durch den österreichischen Getränkehersteller Red Bull im Jahr 2009 – kritisiert wird die Kommerzialisierung des Fussballs. RB Leipzig stieg dank den neuen finanziellen Mitteln in sieben Jahren viermal auf, letzten Sommer ins Oberhaus Deutschlands.

Derart viele und starke Hass-Attacken wie in Dortmund erzürnen aber selbst die Leipzig-Fans. Denn im Signal Iduna Park gehts im gleichen Stil weiter: Die berühmt-berüchtigte BVB-Fankurve (25'000 Plätze) poltert ihre Feindschaft durch Hunderte Banner und Plakate in die Fussball-Welt hinaus. «Bullen schlachten», «verpisst euch» und «Kommerzschweine» gehören zu den harmloseren Botschaften. «Die grösste Stehtribüne Europas verwandelte sich am Samstag in eine Wand der Schande», schreibt die «Bild».

Gemäss Polizei-Berichten gibts 28 Strafanzeigen rund ums Spiel, vier Polizisten werden verletzt, zudem etwa zehn Leipziger. Der Bullen-Klub nimmt Stellung, fordert den BVB auf, die Vorfälle lückenlos aufzuklären und meint: «Wir sind froh, dass nach unseren derzeitigen Informationen auch die verletzten Fans von RB Leipzig die Heimreise antreten konnten.»

Obwohl die beiden Klubs die Vorfälle massiv verurteilen: «Die Vereinsbosse in Dortmund und Leipzig tragen Mitschuld», meint «express.de» in einem Kommentar. Besonders im Vorfeld der Partie kam es zwischen den beiden Parteien mehrmals zu Sticheleien. Und: Der BVB habe beispielsweise auf Anzeigetafeln und Spielplakaten das RB-Logo nicht gezeigt. (str)

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