Am Samstag erlebte Bayern München gegen Leipzig einen bitteren Abend. Weil Joker Yussuf Poulsen tief in der Nachspielzeit (95.) zum 3:3-Ausgleich trifft, wird die Bayern-Meisterparty in letzter Sekunde verschoben. Einen Tag später ist die 34. Meisterschaft für den deutschen Rekordmeister dann Tatsache, statt Party in Leipzig heisst es nun Sofa-Titel.
Dass die Münchner vorzeitig über den Titel jubeln können, haben sie Freiburg zu verdanken, das Bayern-Verfolger Leverkusen zu Hause ein 2:2-Unentschieden abringt. Die Bayern können auf der Couch ein erstes Mal jubeln, als Freiburgs Maximilian Eggestein kurz vor der Pause zur Führung trifft. Und das Heimteam kommt danach auch optimal aus der Kabine: Ex-Servette-Junior Johan Manzambi erwischt nach einer Flanke den Ball nicht richtig, wodurch dieser vor die Füsse von Junior Adamu fällt. Es ist aber Piero Hincapié, der das Leder mit einer missglückten Grätsche ins eigene Tor befördert.
Leverkusens Aufholjagd kommt zu spät
Schliesslich sorgt Florian Wirtz nochmals für Spannung. In der Schlussphase erzielt der Leverkusen-Mittelfeldspieler den Anschlusstreffer. In der 93. Minute gelingt Leverkusen-Captain Jonathan Tah doch tatsächlich noch der Ausgleich. Muss Bayern München also nochmals um den Meistertitel zittern?
Nein, denn die Zeit ist zu kurz für Leverkusen, um in Freiburg das Spiel noch komplett zu drehen. Mit dem Schlusspfiff sind die Bayern, die seit dem dritten Spieltag an der Tabellenspitze stehen, zum 34. Mal deutscher Meister. Leverkusen hätte drei Punkte gebraucht, um die Bayern punktemässig theoretisch noch einholen zu können und die Titelhoffnungen zumindest rechnerisch noch am Leben zu halten. Bei noch zwei ausstehenden Spielen liegen die Bayern nun acht Punkte vor Leverkusen und können definitiv nicht mehr abgefangen werden.
Erster Titel überhaupt für Harry Kane
Wie «Sport Bild» schreibt, trafen sich einige Bayern-Profis gemeinsam in einem Gourmet-Restaurant, um das Leverkusen-Spiel zu schauen. Joshua Kimmich, Eric Dier und Serge Gnabry sowie Teile des Staff erschienen dort pünktlich vor Anpfiff. Rund zehn Minuten nach Spielbeginn sind auch Trainer Vincent Kompany und Harry Kane eingetroffen. Insbesondere der Stürmer freute sich auf das Spiel, postete schon während der Partie erste Bilder in den sozialen Medien mit der Caption: «Wir verfolgen das Spiel mit den Jungs ganz genau!»
Kane dürfte sich besonders über die Meisterschale freuen: Der Engländer hatte in seiner gesamten Karriere noch keinen grossen Titel gewonnen. Im Sommer 2023 wechselte der 31-Jährige von Tottenham nach München, um endlich einen Titel zu holen, woraus aber in der ersten Saison nichts wurde. Ein Jahr später hat ausgerechnet der Patzer des seit heute entthronten Titelverteidigers zur ersten Trophäe geführt, was Kane nach Schlusspfiff auf Social Media mit einem entsprechenden Trophäen-Emoji quittierte. Später postete der Bayern-Torjäger, der nun seinen Titel-Fluch besiegt hat, Videos der Feierlichkeiten aus dem Restaurant, in dem die versammelte Mannschaft bei Kaltgetränken den Klassiker «We are the Champions» grölte und Champagner spritzte. «Mehr als verdient», schrieb der FC Bayern auf Instagram zu einem selbst bearbeiteten Bild von Kane mit der Meisterschale.
Manuel Neuer kocht Spargelrisotto
Einer war bei der Feier im Restaurant nicht dabei: Manuel Neuer. Der Bayern-Goalie postete wenige Minuten nach der Entscheidung ein Foto aus der Küche in den sozialen Medien. Auf diesem hält Neuer eine Pfanne Risotto in der Hand, ballt mit der anderen die Faust und strahlt in die Kamera. «Meisterfeier (mit Spargelrisotto)», schreibt er zu einem Jubel-Emoji.
Jedoch sollen sich nicht alle Bayern-Spieler über das Unentschieden gefreut haben. Kimmich wird in der «Sport Bild» zitiert: «Mal den Leverkusenern die Daumen drücken». Statt als Zuschauer hätten die Münchner die Meisterschale lieber im Stadion geholt und gebührend mit den Fans gefeiert. Trotz des für manchen etwas faden Beigeschmacks des Sofa-Titels brechen die meisten Bayern-Akteure nach dem Schlusspfiff in Freiburg in Jubel aus – und feiern den 34. deutschen Meistertitel auch dementsprechend. Die Meisterschale darf Bayern München dann am nächsten Samstag nach dem Gladbach-Spiel entgegennehmen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 32 | 61 | 76 | |
2 | Bayer Leverkusen | 32 | 31 | 68 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 32 | 20 | 56 | |
4 | SC Freiburg | 32 | -3 | 52 | |
5 | Borussia Dortmund | 32 | 15 | 51 | |
6 | RB Leipzig | 32 | 6 | 50 | |
7 | FSV Mainz | 32 | 9 | 48 | |
8 | Werder Bremen | 32 | -6 | 47 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 32 | 1 | 45 | |
10 | VfB Stuttgart | 32 | 6 | 44 | |
11 | FC Augsburg | 32 | -11 | 43 | |
12 | VfL Wolfsburg | 32 | 1 | 39 | |
13 | Union Berlin | 32 | -14 | 37 | |
14 | FC St. Pauli | 32 | -11 | 31 | |
15 | TSG Hoffenheim | 32 | -18 | 31 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 32 | -27 | 26 | |
17 | Holstein Kiel | 32 | -27 | 25 | |
18 | VfL Bochum | 32 | -33 | 22 |