«Ich könnte ein 200-Seiten-Buch über meine zwei Jahre bei Inter mit Mario schreiben», sagte Mourinho im Gespräch mit «CNN». «Das Buch wäre allerdings kein Drama, es wäre eine Komödie.»
Der Portugiese gibt eine Anekdote aus der Saison 2009/10 zum Besten. «Wir sind in der Champions League nach Kazan gereist. Vor diesem Spiel hatten sich alle meine Stürmer verletzt. Kein Milito, kein Eto'o. Ich war wirklich in der Klemme, Mario war mein einziger Stürmer. In der 42. oder 43. Minute bekommt Mario eine Gelbe Karte.»
Mourinho erinnert sich und fährt fort: «Darum habe ich in der Halbzeitpause, ich würde sagen, 14 der 15 Minuten damit verbracht, mit Mario zu reden: 'Mario, ich kann dich nicht auswechseln. Ich habe keinen Stürmer mehr auf der Bank. Rühre niemanden an, spiele nur mit dem Ball. Wenn wir den Ball verlieren - keine Reaktion. Wenn dich jemand provoziert - keine Reaktion. Wenn der Schiedsrichter einen Fehler macht - keine Reaktion. Bitte, Mario.' Und dann? Minute 46: Gelb-Rote Karte!»
Mourinhos Angaben stimmen nicht ganz. Bei besagtem Spiel stand Eto'o in der Startelf und der damals 19-jährige Balotelli flog erst in der 60. Minute vom Platz. Das Foul war aber so unnötig, dass sich der Heisssporn via Inter-Website entschuldigen musste: «Ich hoffe, ich werde positiv zurückkehren und dann mit totaler Professionalität weiterhin mein Bestes geben.»
Und die Zusammenarbeit mit Balotelli war nicht immer einfach. Mourinho sagte einmal an einer Pressekonferenz: «Balotelli ist niemand. Er trainiert nur mit 25% Einsatz, ist erst 17 Jahre alt und nur ein Versprechen.»