Darum gehts
- Schweizer Frauenfussball-Nati hat vor der Heim-EM Abwehrprobleme
- Trainerin Sundhage hat nur sieben nominelle Verteidigerinnen im Kader
- Total 33 Feldspielerinnen Teil der EM-Vorbereitung
Allein ein Blick auf die Kaderliste offenbart das Problem. 33 Feldspielerinnen hat Pia Sundhage (65) für die EM-Vorbereitung aufgeboten, nur sieben davon sind aber nominelle Verteidigerinnen. Eine davon ist Eseosa Aigbogun (32), die seit Dezember 2023 kein Länderspiel bestritten hat.
Der Nati fehlt es drei Wochen vor EM-Start an Abwehr-Personal. Kein neues Phänomen, aber eines, das sich je nach Turnierverlauf akzentuieren könnte. «Dem Team würde es helfen, wenn wir in Zukunft mehr Verteidigerinnen hätten», sagt Luana Bühler (29). Auf die Schnelle könne man an der Situation aber nichts ändern. «Jede ist nun gefragt und muss Verantwortung übernehmen.» Die Luzernerin ist die eigentliche Abwehrchefin, fehlte aber zuletzt gegen Frankreich und Norwegen wegen einer Fussverletzung.
Nicht viel Spielzeit
Am Beispiel Bühlers offenbart sich das nächste Problem. Sie fiel gelegentlich verletzt aus und war in der Rückrunde nur noch zweite Wahl bei Tottenham. Auch Viola Calligaris (29) spielte bei Juventus nicht regelmässig, Nadine Riesen bei Frankfurt und Aigbogun bei der AS Roma teilten dasselbe Schicksal. Nur Noelle Maritz (29/Aston Villa), Julia Stierli (28/Freiburg) und Laia Ballesté (26/Espanyol) hatten bei ihren Klubs einen Stammplatz, Maritz ist aber die Einzige, die fix gesetzt ist. Ob Ballesté überhaupt den Cut schaffen wird? Fraglich.
Sundhage hatte im Frühjahr immer wieder auf die Abwehr-Problematik hingewiesen, zumal die Nati an der EM innerhalb von neun Tagen drei Spiele bestreiten wird. Eine zusätzliche Option in der Innenverteidigung hat sie aber noch nicht. Die derzeit verletzte Ana-Maria Crnogorcevic (34) wurde im Training in der Dreierkette getestet, was aufgrund ihrer Flexibilität und Kopfballstärke nicht abwegig ist. Lia Wälti (32) spielte schon im Abwehrzentrum, doch das wäre das Notfallszenario.
Das Problem lindern könnte die Umstellung auf eine Viererkette: Bühler und Calligaris im Zentrum, mit Stierli und Ballesté als Back-ups. Maritz und Riesen aussen, wo auch Crnogorcevic oder Meriame Terchoun (29) spielen könnten. Formation hin oder her: Das Wichtigste ist, dass die Nati in der Defensive von Verletzungen verschont bleibt. Sonst droht der Kollaps.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Deutschland | 6 | 22 | 16 | |
2 | Niederlande | 6 | 1 | 11 | |
3 | Österreich | 6 | -11 | 6 | |
4 | Schottland | 6 | -12 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Frankreich | 6 | 12 | 18 | |
2 | Norwegen | 6 | -1 | 8 | |
3 | Island | 6 | -3 | 4 | |
4 | Schweiz | 6 | -8 | 2 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Spanien | 6 | 13 | 15 | |
2 | England | 6 | 10 | 10 | |
3 | 6 | -7 | 6 | ||
4 | Portugal | 6 | -16 | 4 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweden | 6 | 7 | 12 | |
2 | Italien | 6 | 4 | 10 | |
3 | Dänemark | 6 | -5 | 9 | |
4 | Wales | 6 | -6 | 2 |