Darum gehts
- Alisha Lehmann wechselte zu Como und geniesst die Aussicht am See
- Lehmann ist Teil eines 100-Millionen-Dollar-Projekts im Frauenfussball
- Mit 26 Jahren strebt sie mehr Spielzeit in der Nationalmannschaft an
«Ich habe gedacht, ‹das ist ja wie zu Hause›», sagt Alisha Lehmann lachend. Sie sitzt an der Nati-Pressekonferenz in Weggis LU vor der malerischen Aussicht auf den Vierwaldstättersee.
Zu Hause sei die Aussicht nämlich ähnlich. Seit dem Sommer wohnt Lehmann in Como, direkt am See. «Es ist toll, jeden Morgen mit einem schönen Ausblick aufzustehen. Da wacht man viel glücklicher auf», so die Offensivspielerin.
Nach einem Jahr ohne viele Einsätze bei Juventus Turin wechselte sie im Sommer zu Como, wo sie sofort Stammspielerin wird. «Der grösste Grund für den Wechsel war, dass ich wieder spielen wollte. Es ist gut für mich, jetzt wieder jedes Wochenende zu spielen.»
Aushängeschild eines Mega-Projekts?
Ausserdem sei Lehmann überzeugt vom speziellen Projekt des Klubs. Hintergrund: Die Investorengruppe Mercury 13 baut die weltweit wertvollste Multiklub-Eigentümergruppe im Frauenfussball. Ganz unabhängig vom Männerfussball. Dafür will Mercury 13 in den kommenden Jahren insgesamt 100 Millionen Dollar in den Frauenfussball investieren – und begann im Sommer mit Como.
Als Aushängeschild für das neue Projekt sicherte man sich Lehmann, deren Social-Media-Reichweite weit über den Frauenfussball hinausgeht. «Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich das Aushängeschild bin» gibt sich Lehmann ganz bescheiden. Doch sie fügt an: «Natürlich probiere ich jetzt auch, dieses Projekt zu pushen.»
Sportlich feierte Como vor zehn Tagen einen für Lehmann ganz speziellen Sieg: Gegen ihr Ex-Team Juve gewann ihr Team 1:0. «Ich würde nie etwas Schlechtes über Juve sagen. Aber ja, der Sieg hat sich schon sehr gut angefühlt.»
Rolle in der Nati
An der EM kam Lehmann in der Nati nicht über eine Jokerrolle hinaus. Jetzt möchte sie auch für die Schweiz wieder öfters von Beginn an spielen. Ein weiterer Grund für den Como-Wechsel: «Pia hat Spielerinnen gerne, die im Klub viel spielen», erklärt die 26-Jährige.
Neben dem Platz geniesst die Bernerin in der Nati ein hohes Ansehen. Sie versuche, stets zu schauen, dass sich alle wohlfühlen. Gerade die jungen Spielerinnen. Leela Egli (18), die nach der verpassten EM wieder ein Nati-Aufgebot erhielt, sagt über Lehmann: «Sie ist sehr offen gegenüber neuen Spielerinnen und schaut, das wir uns wohlfühlen. Und sie ist lustig.»
Fashion Week und Oktoberfest
Mit ihren neuen Teamkolleginnen reiste Lehmann schon ordentlich herum. Anfang Oktober warf sich das Team von Como an der Milano Fashion Week in Schale, wenige Tage später tauschten die Fussballerinnen den Laufsteg gegen Bierzelte und waren in voller Montur am Oktoberfest in München zu Gast. Wie viele Mass Bier gönnte sich Lehmann? «Ich habe nur alkoholfreies Bier getrunken», so die Schweizerin lachend. Doch: «Ich war zum ersten Mal dort und es war sehr cool.»