Das Spiel
Das ging ja gerade nochmal gut aus Schweizer Sicht. Finnland dominiert das zweite Gruppenspiel in Sitten über die gesamte Länge, aber die Norwegerinnen gehen als Siegerinnen vom Platz.
Die erste Halbzeit ist ein regelrechtes Chancen-Feuerwerk. Norwegen erwischt den Blitzstart und geht bereits in der 3. Minute in Führung. Doch danach übernehmen die Finninnen das Zepter – sie sind im ersten Durchgang klar das stärkere Team. Griffig im Zweikampf und spielstark in der Offensive kombinieren sie sich immer wieder gekonnt durch Norwegens Mittelfeld. Nach rund 30 Minuten werden sie belohnt: Nach einer dieser sehenswerten Kombinationen erzielen sie mit einem Traumschuss den verdienten Ausgleich.
In der zweiten Hälfte fangen sich die Norwegerinnen ein wenig, lassen den Finninnen aber immer noch zu viel Raum, um ihr, fast schon spanisches, Kombinationsspiel aufzuziehen. Auch sie haben Pfostenpech und lassen Chancen liegen – das 2:1 scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch es will nicht fallen.
In der Schlussphase kommen die Norwegerinnen aus dem Nichts nochmals zu hochkarätigen Chancen. Erst lässt Graham Hansen liegen, dann schiesst die Barça-Spielerin Norwegen doch noch ins Glück. Es ist eine norwegische Wende, wie sie die Schweizerinnen nur zu gut kennen.
Die Tore
3. Minute, Eva Nyström (Eigentor): Graham Hansen setzt sich an der Grundlinie wunderbar durch und dribbelt in den Strafraum. Die 30-Jährige spielt den Ball scharf in die Mitte, wo Nyström den Ball unglücklich ins Tor abfälscht. Hansen liefert an dieser EM bereits den zweiten Assist für ein Eigentor, schon beim Stierli-Eigentor der Schweiz kam der Pass von ihr.
32. Minute, Oona Sevenius: Norwegens Hansen verliert den Ball im Mittelfeld, die Finninnen kombinieren schnell und Sevenius zieht von der Strafraumgrenze mit dem linken Fuss ab. Der Ball fliegt herrlich ins rechte obere Eck.
84. Minute, Graham Hansen: Die Flügelspieler setzt sich, wie so oft in dieser Partie, auf der rechten Seite durch. Die 30-Jährige will den Ball in die Mitte flanken, er gerät ihr etwas zu lang und kullert via Innenpfosten ins Tor.
Das gab zu reden
Vor dem Spiel ist klar: Jeder Punktgewinn der Finninnen erhöht den Druck auf die später am Abend spielenden Schweizerinnen. Positiv gesagt, bleiben die Schweizerinnen dank des Siegs der Norwegerinnen auf jeden Fall bis zum letzten Spiel gegen Finnland im Turnier. Negativ gesagt, ist der Gruppensieg für die Schweizerinnen jetzt sicher nicht mehr machbar.
Die Beste
Das erste Tor für ihr Team bereitet sie mit einem schnellen Vorstoss über rechts vor. Beim zweiten zwingt Caroline Graham Hansen das Glück mit einem Dribbling gegen ein, zwei, drei Finninnen auf ihre Seite. Auch sonst die einzige Norwegerin, von der beständig Gefahr ausgeht.
Die Schlechteste
Es stehen einige Norwegerinnen zur Auswahl. Am hilflosesten von allen aber wirkt Vilde Bøe Risa im defensiven Mittelfeld. Sie ist von der Kombinationslust der Finninnen überfordert – und spielt obendrauf noch eine ganze Menge Fehlpässe. Kein Wunder, muss sie zur Pause raus.
Die Schiris
Es gibt nicht viel zu pfeifen für die Italienerin Silvia Gasperotti. Was es zu ahnden gilt, sieht sie zu Beginn oft richtig. Dann wird sie einmal von Norwegens Star Ada Hegerberg arg zusammengestaucht und streut danach ein, zwei eher merkwürdige Pfiffe für die Norwegerinnen ein. Fällt aber am Ende dann doch nicht auf das norwegische Zeitspiel rein.
Die Fans
Das Tourbillon ist mit 7376 Zuschauerinnen ordentlich gefüllt. Die Norwegerinnen auf der Tribüne singen ihre Hymne etwas lauter. Dafür sind während des Spiels vor allem die Finninnen zu hören. Was wirklich schade ist: Dass der Gästesektor des Stadions nicht mit Sitzplätzen ausgestattet wurde. Stattdessen sind da ein paar farbige Banner und ein Schriftzug, auf dem steht: «The summit of emotions.» Aber natürlich ist ein komplett leerer Sektor genau das Gegenteil von einem «Gipfel der Emotionen». Es sieht schlicht deprimierend aus.
So gehts weiter
Die Finninnen treffen am Donnerstagabend (21.00 Uhr) auf die Schweiz. Norwegen trifft zuvor auf Island (18:00 Uhr). Es wird sich entscheiden, wer in die Viertelfinals einzieht.
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