Das Spiel
Für Island ist der EM-Auftakt ein Spiel zum Vergessen. Der favorisierte Inselstaat verliert nicht nur das Spiel mit 0:1, sondern auch seinen grössten Star. Captain Viggosdottir vom FC Bayern München, die in der Schweiz von 15 Verwandten unterstützt wird, muss nach mehreren Behandlungspausen zur Halbzeit ausgewechselt werden. Was die Verletzung für den restlichen Turnierverlauf bedeutet, ist noch nicht klar.
Das Spiel in der Thuner Stockhorn Arena – respektive Arena Thun, wie das Stadion von der Uefa offiziell genannt wird – gestaltet sich in der ersten Halbzeit erstaunlich ausgeglichen. Den Finninnen wurde im Vorfeld die klare Aussenseiterrolle zugeschrieben, auf dem neuen Naturrasen im Berner Oberland ist davon aber nichts zu sehen – die «Helmarit» (Deutsch Raufusskäuze), wie sie im Volksmund genannt werden, sind besser.
Vor allem die linke Flügelspielerin Kosola bereitet der isländischen Abwehr ein ums andere Mal Probleme. Für Island sind die langen Einwürfe von Jonsdottir eine Waffe. Die erste gute Möglichkeit (28.) entsteht nach einem Einwurf, ein weiterer führt dann auch im zweiten Durchgang zur ersten Top-Chance. Koivunen im Tor faustet den Ball zunächst weg und pariert dann gegen Sigurdardottir. Den zweiten Versuch von Johannsdóttir wehrt Koivisto mit dem Gesicht ab.
Doch dann nimmt das Spiel nur Sekunden später die entscheidende Wendung. Antonsdottir fliegt nach einer knappen Stunde mit Gelb-Rot vom Platz. Den sowieso schon feldüberlegenen Finninnen bieten sich fortan mehr Räume. Und das weiss die flinke Kosola zu nutzen. In der 70. Minute fällt das sehenswerte Siegtor.
Island kommt zwar noch zur grossen Ausgleichschance durch Einwurfspezialistin Jonsdottir und drückt in der Schlussphase in Unterzahl aufs Tor, kann die Niederlage aber nicht mehr verhindern. Damit steht die Weltnummer 14 schon nach dem ersten Spiel mächtig unter Druck.
Die Stimmen
Das Tor
70. Minute, Katariina Kosola, 0:1. Die agile Flügelspielerin wird von Eveliina Summanen angespielt, zieht von links zur Mitte und trifft aus rund 15 Metern sehenswert in die weite Ecke.
Die Beste
Katariina Kosola schiesst nicht nur das erste Tor dieses Turniers. Es ist auch ein ganz wunderbares Exemplar, ein Weitschuss in die entfernte, hohe Ecke. Und sie ist auch sonst ein absoluter Aktivposten in ihrem Team. Vor allem in der ersten Halbzeit läuft jeder auch nur halbwegs gute Angriff der Finninnen über die Nummer 9.
Die Schlechteste
Es ist von Anfang an ein schwieriges Spiel für Gudny Arnadottir. Islands Rechtsverteidigerin wird von den Finninnen als Schwachstelle ausgemacht und ständig unter Druck gesetzt. Es ist kein Zufall, dass gerade sie beim einzigen Tor des Spiels von Kosola ausgedribbelt wird.
Das gab zu reden
Und plötzlich sieht Hildur Antonsdóttir Gelb-Rot – und niemand im Stadion weiss, warum. Hat sie reklamiert, wurde sie verwechselt? Nein! Sie steht ihrer Gegnerin tatsächlich unten auf den Fuss. Erst zur Pause ist sie für den verletzten Captain Glodis Viggosdottir eingewechselt worden. Dann holt sie sich innerhalb von weniger als sieben Minuten von der 52. bis zur 59. den Platzverweis.
Die Fans
Alle Spiele wollte die Schweiz ausverkaufen. Das scheitert schon im Startspiel. Schlecht ist die Stimmung deswegen nicht in der Thuner Arena. 7683 Fans sind gekommen. Das Stadion ist ziemlich exakt zu je fünfzig Prozent von Finninnen und Isländerinnen belegt. Wobei die Reisegruppe aus Island deutlich mehr Gesänge im Gepäck hat – und durchaus bereit ist, die Schiedsrichterin zwischendurch wissen zu lassen, was von ihr gehalten wird.
Die Schiris
Katalin Kulcsar überrascht erst das ganze Stadion mit der Gelb-Roten Karte gegen Hildur Antonsdóttir. Aber irgendwann findet die Regie jene Kameraeinstellung, die zeigt: Die Ungarin hat richtig entschieden. Auf Freibier auf Island muss sie deswegen trotzdem nicht hoffen.
So gehts weiter
Um 21 Uhr steigt das offizielle Eröffnungsspiel zwischen der Schweizer Nati und Norwegen. Die zweite Runde der Gruppe A steigt am Sonntag mit den Partien Norwegen gegen Finnland (18 Uhr) und Schweiz gegen Island (21 Uhr).
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