In der 92. Minute erlöst Riola Xhemaili die Schweizer Nati und schiesst sie mit dem 1:1 in den EM-Viertelfinal. Danach sprechen die erlösten Nati-Stars mit SRF.
Riola Xhemaili: «Ich glaube, ich habe mich selbst auch erlöst. Ich habe bis zur letzten Minute daran geglaubt, und wir sind nicht verzweifelt. Es ist ein Träumchen, das in Erfüllung geht. Nach all den schwierigen Momenten in der Nati ist es eine Erlösung. Ich habe nie daran gezweifelt. Bei meiner Einwechslung sagte mir Alisha (Lehmann) und Alayah (Pilgrim): Du machst heute den Unterschied. Ich habe es manifestiert. Ich wusste, dass Géri (Reuteler) schiesst und ich spekulierte auf einen Abpraller. Heute werden wir sicher ein bisschen feiern. Mal schauen, wer heute ein Bierchen aufmacht, ich sicher nicht, weil ich nicht trinke, aber die anderen sicher.»
Lia Wälti: «Wir hatten die Kontrolle im Spiel und dann hat Finnland mehr den Ball gehabt und wir sind nur noch hinterhergerannt. Dann haben wir einen unnötigen Penalty kassiert. Wir haben viele Aufs und Abs gehabt. Wir mussten viel Kritik einstecken. Das Weiterkommen bedeutet aber die Welt. Es ist wunderschön, dass wir nochmals in Bern vor hoffentlich ausverkauftem Haus spielen können. Wir haben heute nicht alles so ausgespielt, wie wir wollten. Es ist gut, dass wir jetzt ein paar Tage freihaben. Was wir die letzten Wochen erleben, ist wunderschön. Ich könnte jedes Mal in Tränen ausbrechen. Wer hätte vor zwei Wochen gedacht, dass wir hier mit den Fans jubeln können.»
Ana-Maria Crnogorcevic: «Es war schwierig, für mich war Finnland der beste Gegner der Gruppe. Nach dem gerechten Penalty wussten wir, wir müssen Gas geben. Zum Glück war Geri dort und Rio schiesst das Tor. Es waren riesige Emotionen, alle sind davongerannt, da dachte ich mir, da muss ich nicht mitrennen. Kurz habe ich gefeiert, dann sofort gedacht, jetzt müssen wir uns konzentrieren und geben es nicht mehr aus der Hand. Wir haben gut begonnen und danach hatten sie mehr Ballbesitz und im Mittelfeld Überzahl geschaffen. Wir hatten keine Antwort dafür. In der 2. Halbzeit waren wir zu passiv. Am Ende ist alles gut gegangen und wir können stolz auf uns sein. Jetzt feiern wir ein bisschen, doch der Fokus geht weiter auf den Viertelfinal. Ich hoffe, dass wir einen Tag freibekommen. Das sage ich im Fernsehen, um ein bisschen Druck aufzubauen. Spanien ist der Weltmeister mit den besten Spielerinnen. Mir ist egal, wer es wird. Es kann kommen, wer will. Wir müssen einfach Vollgas geben.»
Livia Peng: «Es hat viel Nerven gekostet. Ich habe immer voll daran geglaubt und bin überglücklich, dass es geklappt hat. Ich bin mega stolz aufs Team. Nach dem Elfmeter habe ich direkt auf die Uhr geschaut und gedacht, ich halte ihn. Nachdem er drin war, wollte ich nur positiv denken und war mir sicher, dass wir es schaffen würden. Am Schluss war es eine extreme Teamleistung. Wir sind gerannt bis zum Umfallen. Es gibt niemanden, der keine Schmerzen hat. Jetzt geniessen wir, hören ein bisschen Musik. Danach konzentrieren wir uns aufs nächste Spiel, es geht weiter.»
Pia Sundhage: «Ich bin unglaublich stolz auf das Team. Wir sind ins Spiel rein und haben einen Plan gehabt. Es gibt immer Hochs und Tiefs. In der Pause haben wir ein gutes Gespräch geführt. Nach dem Tor mussten wir sofort das System wechseln. Nach dem Treffer hat man die Stimmung im Stadion so richtig gehört. Heute haben wir ein paar gute Einwechslungen gemacht. Was wir in der Bubble gemacht haben, ist toll. Die gegenseitige Unterstützung im Team ist toll. Ich habe nur ein paar Bilder vom Angriff gesehen, aber Wandeler hat das super gemacht. Ich werde heute Abend dann hoffentlich mit jemand anderem tanzen.»