Darum gehts
- Ada Hegerberg verschiesst Penalty im EM-Viertelfinal. Norwegen scheidet aus
- Kritik an Hegerbergs Startelf-Einsatz und erneuter Penalty-Verantwortung
- Hegerberg hadert selbst mit dem verschossenen Penalty
Ada Hegerberg (30) ist der Star des norwegischen Teams. Und wird im EM-Viertelfinal gegen Italien (1:2) zur tragischen Figur. Schon vor der Partie steht die Spielerin, die 2018 als erste Frau überhaupt mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet wurde, in der Kritik. Viele fordern, dass sie nicht in der Startelf steht, sondern Platz für eine jüngere Spielerin macht.
Der norwegische Ex-Spieler Erik Thorstvedt (62) meint gegenüber «Dagbladet»: «Ada ist Captain, aber das ist egal. Du musst mit dem besten Team antreten. Sie kann auch Captain dieses Teams sein, wenn sie nicht auf dem Feld steht.» Noch dramatischere Worte wählt mit Carl-Erik Torp (40) ein anderer ehemaliger Fussballer. Beim Sender NRK sagt er: «Ada muss geopfert werden.» Norwegens Fans sehen das ähnlich. In einer NRK-Umfrage schliessen sich drei Viertel der Abstimmenden dieser Meinung an. Beim schwedischen «Expressen» wird Hegerberg «eine Belastung für das Team» genannt.
Trainerin Gemma Grainger (43) hört nicht auf die Kritik und bringt Hegerberg gegen Italien von Anfang an. Und das Drama nimmt seinen Lauf. Anstatt den ersten Halbfinal-Einzug seit 2013 zu feiern, schreiben die norwegischen Zeitungen am Tag danach vom «Hegerberg-Drama». Sie erzielt zwar das zwischenzeitliche 1:1, hätte aber zwei Tore erzielen können – oder müssen. Denn wie schon im Auftaktspiel gegen die Schweiz (2:1) verschiesst Hegerberg einen Penalty. Dass sie erneut antritt, kommt in der Heimat nicht gut an.
«Im Mittelpunkt eines neuen Albtraums»
NRK-Experte Kristoffer Lökberg (33) meint zwar, es zeuge von Respekt, dass Hegerberg erneut die Verantwortung übernehme, «aber ich frage mich, ob Grainger diese Verantwortung nicht einer anderen Spielerin hätte übertragen sollen». Er sieht die Schuld am verpassten Halbfinal-Einzug aber nicht nur bei Hegerberg, sondern nimmt das ganze Team in die Pflicht: «Wir sind bei weitem nicht gut genug für einen Halbfinal.»
«Italien lachte letzte Nacht», titelt «Dagbladet» und spielt im Text darauf an, dass dieses Mal Italien den Sieg holt, nachdem Norwegens Männer in der WM-Quali kürzlich 3:0 gegen die Squadra Azzurra gewannen. Die Zeitung geht noch weiter und meint: «Niemand vermisst Norwegen bei der EM.»
Die Zeitung «Adresseavisen» titelt ihren Kommentar zum EM-Out mit den Worten: «Das ist wirklich unverzeihlich». Darin heisst es: «Ada Hegerberg hat gesagt, dass sie im Nationalteam Albträume hatte. Jetzt steht sie im Mittelpunkt eines neuen Albtraums.»
Wie sehr Hegerberg selber mit ihrer Leistung hadert, zeigt sie im Interview mit TV2. «Das ist der zweite Penalty, den ich verschossen habe. Das reicht nicht», meint die Norwegerin. Und fügt lediglich an: «Es ist hart, ich habe jetzt nichts mehr dazu zu sagen.»
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