Es ist der Moment, als das Wankdorf in Bern explodiert. Géraldine Reuteler hat die Schweizer Nati gegen Island in Führung geschossen, als Rachel Rinast (34) ein verbaler Ausrutscher unterläuft. Im Freudentaumel ist die SRF-Co-Kommentatorin und ehemalige Nationalspielerin ebenfalls von ihrem Sitz aufgestanden – zu schnell, wie sie in einer Nebenbemerkung verrät.
Erst jubelt Rinast wild ins Mikrofon, während SRF-Kommentator Calvin Stettler die kollektive Schweizer Erleichterung betont. «Oh Gott», sagt Rinast dazu und fügt leicht ausser Atem an: «Fuck, ich bin zu schnell aufgestanden». Frisch von der Leber weg. Authentisch. Emotional. Aber nicht wirklich vorbildlich. «Rinast hat einen Krampf, aber das ist egal», witzelt Stettler – und überspielt so das gefallene Fluchwort gekonnt.
Gehört haben es dennoch viele. Was manche zum Schmunzeln finden, dürfte anderen sauer aufgestossen sein. Von einem Aufschrei wegen des Fluchworts kann in den sozialen Medien aber keine Rede sein. Dennoch stellt sich die Frage: Darf Rinast das?
Das sagt das SRF
Die kurze und einfache Antwort ihres Arbeitgebers SRF: Nein. Auf Blick-Anfrage betont das Unternehmen zwar, dass Kommentatorinnen und Kommentatoren live gefordert seien, «sachgerecht, fachlich fundiert und emotional» zu berichten. Es können in der «Hitze des Gefechts» auch mal «unpassende Aussagen» fallen. Dennoch stellt SRF unmissverständlich klar: «Anstössige Ausdrücke wie ‹fuck› gehören auf jeden Fall nicht ins SRF-Programm.»
Weiter erklärt das SRF: «Wir legen grossen Wert auf Qualität, die wir durch Feedbacks und Coachings auch regelmässig fördern.» Rinast selbst stand für ein Statement nicht zur Verfügung.