Es war die Horror-Vorstellung für den 35-fachen Internationalen Ricardo Rodriguez (23). Der Linksverteidiger des VfL Wolfsburg, der die letzten vier Wochen von einem Rückenleiden geplagt wurde, hätte nach Saisonschluss mit dem VW-Klub zu einer Sponsoren-Tour nach China abfliegen sollen. Ganze 40 (!) Stunden hätte Rodriguez mit seinem lädierten Rücken in einem Flieger sitzen sollen.
«Termin-Zoff um Super-Zopf: Rodriguez in der China-Falle!», titelt BLICK im April.
Erst am Sonntagmorgen, am Tag, an dem Rodriguez in Lugano ins Nati-Camp hätte einrücken sollen, wäre der Schweizer aus China kommend in Braunschweig gelandet. Rodriguez’ persönlicher Arzt erkannte den Ernst der Lage und verordnete vor dem Trip in den Fernen Osten ein Flugverbot! Wolfsburg musste leer schlucken und akzeptieren.
Rodriguez liess sich in Zürich pflegen. Und verpflichtete auf eigene Kosten mit dem Deutschen Sven Kampmann einen Physiotherapeuten, der auf die Behandlung von Problem-Rücken spezialisiert ist.
«Es geht mir super!», behauptet der U17-Weltmeister. Und trainierte gestern hinter dem Cornaredo-Stadion erstmals mit der Nati. Tempo-Läufe über 80 Meter, hin und her. Der Mann mit der Pferdeschwanz-Frisur macht problemlos mit. Beim Spielchen 7 gegen 2 ist nichts von Schmerzen zu sehen. Ob sein Rücken dem EM-Stress standhalten wird?
Zeichen auf Abschied
Klar ist: Spielt Rodriguez ein überzeugendes Turnier, spielt er sich in die Notzblöcke fremder Vereine. Trotz Vertrag bei Wolfsburg bis 2019 stehen die Zeichen auf Abflug.
Kommentieren will er solche Gerüchte (noch) nicht. Fest steht: Auf dem Einkaufszettel von Borussia Dortmund steht Rodriguez’ Name schon länger.
Und mit guten bis sehr guten Auftritten in Frankreich werden die Interessenten sicher Schlange stehen. Rodriguez kann den Verein zu einer festgeschriebenen Ablösesumme von 25 Mio. Euro (27,5 Mio. Fr.) verlassen.