Es ist 21.56 Uhr, als Sepp Blatters (79) Tochter sich per SMS bei Blick.ch meldet. Corinne Blatter-Andenmatten (54) schreibt: «Ich bin traurig und erleichtert zugleich. Die heutige Ankündigung meines Vaters war insofern eine Erleichterung, als der von allen Seiten aufgebaute Druck jetzt wegfällt. Zuletzt ging es nur noch darum, ihn fertig zu machen. Das hat mir extrem wehgetan.»
Die Tochter - sie wohnt im Wallis - meint weiter: «Ich wünsche mir für meinen Vater und für den Weltfussball, dass nun wieder Ruhe einkehrt. Vor allem aber wünsche ich mir, dass die Weltöffentlichkeit endlich anerkennt, was er in den letzten 40 Jahren Grossartiges für den Fussball geleistet hat.»
Bereits vor vier Jahren hatte sie gehofft, dass er nicht mehr antritt. Und ist heute darum nicht nur traurig, dass er sein Amt niederlegt. «Er kann sich nun bis zum ausserordentlichen Kongress und der Ernennung seines Nachfolgers voll und ganz auf die Reformen konzentrieren. Dafür wird er all seine Energie aufwenden. Mein Vater wird die Fifa an seinen Nachfolger bestmöglich übergeben.»
Emotional fügt sie an: «Mein Vater ist mein Vater. Er ist ein grossartiger Mensch. Mit dieser Entscheidung wollte er in erster Linie auch uns, seine Familie, schützen. Seine Entscheidung hat nichts, aber auch gar nichts, mit den kursierenden Anschuldigungen zu tun. Mein Vater ist ein ehrlicher Mensch, der sein Leben dem Fussball gewidmet hat.»