Das Spiel
Die ganze Woche haben Servette-Interimstrainer Bojan Dimic und FCZ-Legende Alexandre Alphonse versucht, die Freude zurück ins Genfer Spiel zu bringen. Die beiden haben nach der Freistellung von Thomas Häberli die Zügel in der Hand. Das ist ihnen gegen Utrecht in der 3. Quali-Runde der Europa League in der ersten halben Stunde gelungen. Die Grenats starten engagiert und gehen nach einer Ecke in der 12. Minute verdient in Führung. Die Holländer brauchen einen Moment, um sich zu erholen, werden dann aber besser – auch weil Servette schludrig spielt. Joël Mall im Genfer Tor macht aber alle Chancen zunichte.
Nach dem Seitenwechsel startet Utrecht energischer. Ein Doppelschlag bringt Servette aus dem Konzept – das dritte Gegentor folgt nur wenig später. Die Servettiens versuchen es zwar mit einem Aufbäumen, gefährlich wird es aber nur selten. Vielmehr sind es die Gäste, die näher an einem weiteren Treffer sind. So gewinnt Utrecht am Schluss verdient mit 3:1.
Die Tore
12. Minute, Jérémy Guillemenot, 1:0. Nach einem Eckball steigt Miroslav Stevanovic am zweiten Pfosten am höchsten und legt den Ball mit dem Kopf quer auf Jérémy Guillemenot. Der Stürmer kann völlig unbewacht zur frühen Führung einnicken.
52. Minute, Dylan Bronn (Eigentor), 1:1. Utrecht kommt über die rechte Seite mit Yoann Cathline. Seine Flanke fälscht Anthony Baron unhaltbar für Mall ins eigene Tor ab.
55. Minute, Siebe Horemans, 1:2. Servette ist nach dem Gegentreffer sichtlich von der Rolle. Horemans kommt nach einem Freistoss völlig frei zum Kopfball und versenkt den Ball im Tor.
62. Minute, Gjivai Zechiël, 1:3. Die Genfer wissen nicht mehr, wie ihnen geschieht. Gjivai Zechiël kann den Ball im Strafraum ohne Gegenwehr annehmen und schliesst humorlos in die linke untere Torecke ab.
Der Beste
Yoann Cathline hat in der ersten Halbzeit Schwierigkeiten gegen Loun Srdanovic und wechselt nach der Pause die Seite. Und die Nummer zehn von Utrecht wirbelt plötzlich. Er ist es, der als Erster die Genfer Abwehr knacken kann, bevor er bis zu seiner Auswechslung in der 83. Minute weiterhin grossen Druck auf die Verteidigung der Grenats ausübt.
Der Schlechteste
Obwohl er es nicht will, wird Anthony Baron von den Fans aus Utrecht als Held gefeiert. Der Innenverteidiger hat mit seinem Eigentor unabsichtlich eine düstere Viertelstunde für seine Farben eingeläutet. Eine Aktion, die der Franzose besser hätte meistern müssen.
Das gab zu reden
Die Geschichte wiederholt sich für den SFC. Wie gegen Pilsen geht Servette sehr schnell in Führung, bevor die Mannschaft völlig einbricht und innerhalb weniger Minuten mehrere Gegentore kassiert. Nun braucht es schon fast ein Wunder am kommenden Donnerstag im Rückspiel in Holland.
Die Schiris
Ein ereignisloses und problemloses Spiel für Harm Osmers. Ebenso für den VAR-Schiedsrichter Sören Storks, der während des Spiels nicht eingreifen muss.
Die Fans
Utrecht spielt am Donnerstag zu Hause! Rund 2000 holländische Fans (von insgesamt 11'744 Zuschauern) sind am Donnerstag nach Genf gereist und erfüllen ihre Rolle als zwölfter Mann voll und ganz. Es ist sicherlich kein Zufall, dass die drei Tore ihrer Mannschaft vor ihren Augen erzielt werden.
So geht es weiter
Für die Servettiens geht es bereits am Sonntag zu Hause gegen GC (16.30 Uhr) weiter, ehe es nächste Woche am Donnerstag zum Rückspiel (20 Uhr) nach Holland geht.