Das Spiel
Lugano muss sich wie im falschen Film vorkommen. Einer, der kein Happy End bereithält! Die Bianconeri scheitern in der zweiten Quali-Runde auswärts in Rumänien an Cluj. Aus der Traum von der Ligaphase der Europa League.
Nach dem 0:0 im Hinspiel in Thun endet auch die reguläre Spielzeit in Cluj-Napoca torlos. Aber nur, weil der holländische VAR zwei Treffer von Lugano-Stürmer Kevin Behrens nach langer Überprüfung jeweils annullieren lässt (siehe «Das gab zu reden»).
Die Mannschaft von Mattia Croci-Torti hat optisch während den ersten 90 Minuten mehr vom Spiel, ist allerdings zu selten brandgefährlich – die zwei Behrens-Aufreger mal ausgenommen.
Richtig nervenaufreibend verläuft gleich zu Beginn die Verlängerung. Zunächst hat Lugano-Goalie Amir Saipi Glück, dass nach seiner ungenügenden Parade der Ball am Pfosten landet. Kurz danach geht Cluj dennoch in Führung.
Jetzt hat Lugano richtig Stress. Aber der Ausgleich will nicht fallen. Uran Bislimi scheitert in der 104. Minute per Distanzschuss an der Latte.
Das Tor
96. Minute, Sheriff Sinyan, 1:0. Meriton Korenica tritt einen Corner. Sheriff Sinyan entwischt seinem Bewacher Lukas Mai und ist per Kopf erfolgreich. Der am zweiten Pfosten auf der Linie stehende Renato Steffen kann für Goalie Amir Saipi nicht mehr retten.
Das gab zu reden
Höchstwahrscheinlich wird Kevin Behrens nach dem Spiel nicht besonders gut auf den VAR zu sprechen sein. Nicht nur einmal, sondern gleich zweimal schreitet Pol van Boekel entscheidend ein und lässt durch Schiedsrichter Allard Lindhout beide Tore des deutschen Lugano-Stürmers annullieren: In der 50. Minute, weil Behrens der Ball vor seinem traumhaften Volleyabschluss unglücklich an den Arm springt. Und in der 67. Minute, weil er bei der Kopfball-Vorlage von Renato Steffen hauchzart im Abseits steht. Was für ein Frust.
So gehts weiter
Fortan kämpft Lugano um den Einzug in die Ligaphase der Conference League. Der Gegner in der dritten Quali-Runde? Ausgerechnet Celje. Die Slowenen eliminierten vergangene Saison die Tessiner im Achtelfinal des gleichen Wettbewerbs. Das Hinspiel findet am 7. August statt, das Rückspiel dann eine Woche später. In der Super League misst sich Lugano am 3. August auswärts mit Sion.