Eman Kospo gewinnt mit Barça die Youth-League
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Ex-GC-Junior mittendrin:Eman Kospo gewinnt mit Barça die Youth-League

Eman Kospos Leben in der Talent-Fabrik von Barça
«Es gibt nur etwas: Gewinnen, gewinnen, gewinnen!»

Erstmals überhaupt redet das Schweizer Verteidiger-Juwel Eman Kospo (17) über sein Leben in Barcelonas legendärer Akademie La Masia. Ein Ex-Weltmeister fördert und formt den früheren GC-Junior. Blick misst beim grossen Talent den Puls.
Publiziert: 11.05.2025 um 21:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2025 um 09:17 Uhr
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Ein grosser Moment: Im Juli 2023 unterschreibt Eman Kospo beim FC Barcelona einen Vertrag bis 2026. Vater Armin, Mutter Sebira und Bruder Amar sind in Spanien an seiner Seite.
Foto: zVg

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Sven SchochReporter Sport

Barcelonas U19 dominiert im spanischen Junioren-Fussball nach Belieben – mittendrin der Schweizer Fixstarter Eman Kospo. Nach dem Cupsieg und dem Titelgewinn in der Liga zelebrieren Kospo und Co. das erstmalige Triple: mit einem 4:1 im Final der prestigeträchtigen Youth League. «Wir sind die erste Generation, die alle Wettbewerbe gewonnen hat. Der Triumph gegen Trabzonspor ist für mich das bisher Grösste, das ich erlebt habe.» Im Telefonat mit Blick wird der 17-Jährige auch acht Tage nach der europäischen Finalissima spürbar emotional: «Diesen bedeutenden Erfolg nimmt mir keiner mehr.»

Ortswechsel, ein Blick zurück in die Kindheit Kospos. Mit elf kickt der begabte Schüler noch beim FC Gränichen, dann spielt er beim FC Aarau vor. GC ist die nächste Station. Unter Sascha Müller, dem Coach mit über 200 Super-League-Partien im Fundus, reift das Talent weiter, verlässt das schwierige Umfeld der taumelnden Hoppers aber gleichwohl. Eine spanische Institution lockt im Sommer 2023: La Masia, die sagenumwobene Akademie des FC Barcelona.

Ein Weltmeister als Coach

Der heutige FCZ-Sportchef Milos Malenovic fädelt den Transfer des jugendlichen Schweizers mit bosnischen Wurzeln ein. Der Ex-Agent hat einen Anruf des damaligen Direktors Jordi Cruyff erhalten. Die nahezu perfekten Dossiers der Scouts überzeugen den Sohn der Barça-Ikone Johan auf Anhieb. «Als ich angekommen bin, war Jordi leider weg», erinnert sich Kospo an seinen anspruchsvollen Start in der katalanischen Fussball-Traumfabrik.

In der Schweiz gehört der 190 Zentimeter lange Captain der U16-Auswahl vor seiner Unterschrift beim FCB zu den besten Verteidigern, im Nachwuchs des fünffachen Champions-League-Siegers muss er zu Beginn weit hinten anstehen. Inzwischen hat sich Kospo in der U19 etabliert, im 26-Mann-Kader gehört er regelmässig zum erfolgreichen Stamm. Der brasilianische Coach Juliano Belletti (48) spielt dabei eine entscheidende Rolle. «Er ist ein genialer Trainer! Von seinem riesigen Erfahrungsschatz habe ich enorm profitiert», schwärmt der Teenager vom früheren Star-Verteidiger.

Belletti, in seiner Blütezeit Teil der Weltmeister-Equipe der Seleção und Matchwinner im europäischen Endspiel gegen Arsenal, ist für den Schweizer Rohdiamant ein Glücksfall: «Seine Arbeit ist sehr praxisorientiert. Er vermittelt uns das Spiel auf eine gute Weise. Und dass er grossen Wert auf Disziplin, Fokussierung und eine straffe Führung legt, hat sich vollumfänglich ausbezahlt.»

Die Inputs von Sydney Schertenleib

Auf der imposanten und weitläufigen Anlage mit neun Trainingsfeldern wird Kospo jeden Tag an den Mythos und die DNA des Vereins erinnert: «Wer im Barça-Shirt antritt, weiss genau, es gibt nur etwas: Gewinnen, gewinnen, gewinnen. Die Geschichte, die Philosophie des Klubs ist greifbar. An jeder Ecke, in jedem Raum, auf jedem Platz.» Die Grösse und Bedeutung der stolzen Organisation ist schon anhand des üppigen Coachingstabs zu erahnen: Sieben Trainer kümmern sich um die Zukunftshoffnungen. «Man ist immer im Schaufenster, es geht um Charakter, um Persönlichkeit. Und jeder weiss: Ein kleines Detail kann alles verändern.»

Kospo schätzt die Vorzüge «der besten Ausbildung der Welt». Zusammen mit rund 200 Sportlern und Sportlerinnen wohnt er auf dem Gelände der Ausbildungsstätte. «Mir sagt diese Konstellation zu. Ich suche gerne das Gespräch mit Menschen aus anderen Ländern. Zurzeit verbringe ich viel Zeit mit den Basketballern», gewährt Kospo dem Blick-Reporter einen Einblick in seinen Alltag. Englisch, Spanisch, Französisch, Bosnisch, Deutsch – für den U18-Nationalspieler kein Problem.

«Ich bin ein kommunikativer Typ und laufe mit offenen Augen und Ohren durch die Welt.» Mit Sydney Schertenleib, seit bald einem Jahr bei Barcelonas Frauen-Team unter Vertrag, hat er sich ebenfalls ausgetauscht: «Es ist immer spannend, neue Inputs zu bekommen, andere Lebensgeschichten zu hören.» Bis 2026 läuft seine eigene Vereinbarung mit dem FCB noch: «Dann schauen wir weiter. Ich mache mir keinerlei Druck. Wenn ich mich gut entwickle, ist es möglich, dass ich bleiben darf.»

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