Das geschah wirklich in San Sebastian
«Es hatte viele Frauen um Seferovic»

Zwei Polizisten in zivil legen Haris Seferovic (22) in Handschellen. Sie bringen ihn auf den Posten, verhören ihn. Doch Bar-Besitzer Moha ist von Seferovics Unschuld überzeugt: «Es war ein normaler Streit. Seine Freundin war eifersüchtig, weil es viele Chicas um Haris hatte.»
Publiziert: 02.03.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:11 Uhr
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Friedlich vereint, wie es sich für ein Paar gehört – Almedina und Haris Seferovic.
Von Oscar Badallo aus San Sebastian und Sébastian Lavoyer

Das vorläufige Ende des Skandals um Haris Seferovic endet gestern mit dem Rausschmiss des Nati-Stars aus dem Kader von San Sebastian. Er darf heute in Sevilla nicht spielen. 

Trainer Jagoba Arrasate sagt: «Der Klub hat eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet, und in den nächsten Tagen kommunizieren wir, zu welchem Schluss wir gekommen sind. Mir gefiel überhaupt nicht, was letzten Samstag geschah. Während der letzten ­Monate hatte er sich gebessert, er war empfänglicher, und das ist nun ein Schritt zurück.»

Am Montag rückt Seferovic zur Nati ein für das Spiel am Mittwoch gegen Kroatien. Trainer Arrasate: «Wenn er aus der Schweiz zurückkommt, kehren wir zur Normalität zurück.»

Haris Seferovic und der Skandal um ihn und seine Freundin Almedina. SonntagsBlick hörte sich in San Sebastian um.

22. Geburtstag

Am Anfang steht eine Feier gestern vor einer Woche. Zwar schmort Haris Seferovic beim 3:1-Sieg von San Sebastian gegen Messi und dessen Barcelona 90 Minuten auf der Bank. Aber es ist und bleibt sein 22. Geburtstag.

Danach ist Seferovic im Pub SN («sin numero – ohne Nummer»), gleich rechts vom Eingang. Wie immer, wenn Haris kommt. An diesem Abend sind seine Freundin Almedina, Sociedad-Torhüter Claudio Bravo und dessen Frau mit dabei sowie zwei Freunde aus der Schweiz.

Wie jeden Samstag ist die Szene-Bar voll. Junge Menschen, die meisten zwischen 20 und 30 Jahren. Viele Frauen sind an diesem Abend da. Bar-Besitzer Moha zu SonntagsBlick: «Es hatte viele Chicas bei Haris. Vielleicht hat das seine Freundin eifersüchtig gemacht.» Eine hitzige Diskussion beginnt. Almedina will die Feier verlassen, geht raus. Es ist kalt in den frühen Morgenstunden.

Haris hielt seine Freundin am Arm zurück

«Fernando, unser Türsteher, hat mir versichert, dass Haris sie nur am Arm zurückhielt. Er wollte nicht, dass sie geht. Aber sie weinte, das hat die Aufmerksamkeit einiger Leute auf sie gezogen», erzählt Moha. Unter den Zeugen auch zwei Polizisten in zivil. Sie halten die Szene für einen gewalttätigen Übergriff und intervenieren.

Seferovic reagiert aufgebracht, Almedina ist ausser sich. Rasch kommen Bravo und Haris’ Freunde aus der Bar, versuchen zu schlichten. Es bringt nichts. Der Nati-Stürmer wird in Handschellen gelegt, mit dem Polizeiauto aufs Kommissariat gefahren.

«In den letzten Jahren ist die Polizei sehr vorsichtig geworden bei Streitereien von Paaren. Sie sind schon mehrmals gekommen und haben ein Paar festgenommen, um sicherzustellen, dass der Streit nicht ausartet», weiss Moha. Tatsächlich ist in Spanien in den letzten Jahren das Bewusstsein für häusliche Gewalt stark gestiegen.

Almedina begleitet ihren Haris, muss aussagen. Danach könnte sie heimgehen. Doch lieber wartet sie auf ihren Freund. Der muss auch noch vor Gericht aussagen. Erst um 10 Uhr morgens ist der Nati-Stürmer wieder auf freiem Fuss. Sie gehen nach Hause, verbringen zusammen den Rest des Sonntags.

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