«Wir wollen ein Fussballfest»
Fair-Play-Wertung macht den Cup-Traum von Viertligist Nebikon wahr

Der SC Nebikon, ein Viertligist, nimmt am Schweizer Cup teil und trifft auf die AC Bellinzona. Der Verein qualifizierte sich durch den Gewinn der Suva Fairplay Trophy und bereitet sich nun auf ein grosses Fussballfest vor.
Publiziert: 12.08.2025 um 19:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2025 um 19:32 Uhr
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Die Vorfreude beim SC Nebikon ist riesig.
Foto: Michelle Schweizer / zVg

Darum gehts

  • SC Nebikon nimmt als Viertligist am Schweizer Cup teil
  • Fairplay-Sieg ermöglicht Cup-Teilnahme, Verein plant grosses Fussballfest
  • 1000 Fans erwartet, 50 Klubmitglieder und 25 Einlaufkinder helfen mit
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Endlich! Es ist wieder die Zeit des Jahres, in der schweizweit riesige Fussballfeste steigen. Jahr für Jahr fordern im Schweizer Cup Erst-, Zweit- oder Drittligisten die Grossen des Landes heraus. Und diesmal ist unter den teilnehmenden Klubs mit dem SC Nebikon sogar ein Viertligist (!) mit dabei.

«Die Vorfreude ist riesig», sagt SCN-Präsident Nedim Karahodza zu Blick. Die Cup-Teilnahme verdankt er der Suva Fairplay Trophy. Der Schweizerische Fussballverband zeichnet damit jährlich jenen Verein aus, der – über alle gemeldeten 11er-Teams hinweg – die wenigsten Strafpunkte sammelt. Mit weniger als einer halben Karte pro Spiel belegten die Luzerner in der Fairplay-Wertung den ersten Platz von 604 teilnehmenden Teams.

«Mit Bier und Bratwurst»

«Es spiegelt unsere Vereinskultur», erklärt Karahodza. Die Arbeit beginne schon bei den Kleinsten und ziehe sich über Jahrzehnte hinweg. «Der Wettbewerb steht bei uns zwar immer im Vordergrund. Wir verlangen aber, dass sich die Spieler nach einem Foul kurz beim Gegner entschuldigen, die Emotionen im Griff behalten und bei strittigen Szenen einen kühlen Kopf bewahren», erläutert der SCN-Präsi das Erfolgsrezept.

Nun werden die Nebiker, ein Jahr vor ihrem 70-Jahre-Jubiläum, für ihr Fair-Play belohnt und treffen am Samstag auf die AC Bellinzona. Noch steckt Karahodza mit seinem Organisationskomitee in den letzten Vorbereitungen. «Es ist eine Herausforderung: den Auflagen des Verbands (Gästesektor, Anm. d. Red) gerecht zu werden sowie das nötige Personal in der Ferienzeit aufzutreiben.»

Letztlich soll am Samstag aber alles klappen. Dank über 50 Klubmitgliedern, 25 Einlauf- und acht Ballkindern, sechs Securitas-Leuten und vier Samaritern, die an diesem Event mitwirken werden. «Wir wollen ein Fussballfest in seiner Reinkultur feiern. Mit Bier und Bratwurst. Und nach dem Spiel gibt es die Möglichkeit, sich in der Cup-Bar mit den Spielern auszutauschen», freut sich Karahodza.

Präsident stellt besondere Prämie in Aussicht

Aktuell sind ca. 300 Tickets verkauft. Karahodza hofft aber, dass am Samstag rund 1000 Fussballfans auf der Sportanlage Stämpfel aufkreuzen. Angesichts des guten Wetters und der guten Lage der Dorf-Badi gleich nebenan dürfte es auch für Kurzentschlossene noch ein Plätzchen geben.

Gedanken über einen Sieg im Duell David gegen Goliath hat sich Karahodza derweil noch keine gemacht. Deshalb wisse er noch nicht, was er als Präsident in einem solchen Fall tun würde. Wobei ihm dann doch kurzerhand eine Idee in den Sinn kommt. «Ich würde sicher eine oder zwei Kisten Bier mehr ausgeben, als ohnehin schon geplant sind.»

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