Darum gehts
- FC Basel zittert sich gegen Carouge in den Cup-Achtelfinal
- Trainer Magnin kritisiert die Leistung und wird in der Kabine laut
- Ersatzgoalie Salvi pariert drei Penaltys im Elfmeterschiessen
«Glück gehabt», fasst Dominik Schmid die Basler Zitterpartie gegen Carouge zusammen. Zweimal zieht der FCB auf dem Genfer Kunstrasen den Kopf noch aus der Schlinge. Zuerst in der 93. Minute, als Agbonifo zum Ausgleich trifft. Und danach im Penaltyschiessen, in dem Ersatzgoalie Salvi drei gegnerische Versuche pariert.
Dabei ist das, was der Titelverteidiger 120 Minuten lang abliefert, eigentlich viel zu wenig, um in den Cup-Achtelfinal einzuziehen. Das sieht auch Schmid so: «Die erste Halbzeit war bodenlos, viel schlechter kann man das gar nicht spielen», so der Linksverteidiger.
Kunstrasen keine Ausrede
Viel besser sei der Auftritt in der zweiten Hälfte und der anschliessenden Verlängerung aber auch nicht gewesen. «Ich habe auf dem Platz nicht mal gemerkt, dass sie Rot bekommen haben», sagt Schmid. «Wenn man es mit einem Mann mehr nicht schafft, sauber hinten rauszuspielen, hat man es nicht anders verdient, als noch den Ausgleich zu bekommen.»
Ausreden lässt Schmid keine durchgehen. Auch den durchaus etwas lädierten Kunstrasen im Stade de la Fontenette nicht. «Das ist zu einfach», findet der Basler Vize-Captain. «Wir wussten genau, was uns erwartet. Der Trainer hat uns super eingestellt. Als Profi muss man auswärts in Carouge genau gleich motiviert sein wie in der Europa League zu Hause gegen Stuttgart oder Aston Villa.»
Mehrere Stammkräfte nur auf der Bank
Genau aufgrund dieser bevorstehenden Europa-League-Partien bekommt Schmid gegen Carouge zu Beginn eine Pause. Das gilt auch für andere Stammkräfte wie Xherdan Shaqiri, Marwin Hitz und Metinho, die Trainer Ludovic Magnin neben sich auf der Bank Platz nehmen lässt.
Doch nach dem enttäuschenden Basler Auftritt muss sich der FCB-Trainer die Frage gefallen lassen, ob er sich nicht um ein Haar verpokert hat? «Ich wusste schon vor dem Spiel, dass ich solche Fragen bekommen werde, wenn die Rotation nicht aufgeht», gibt Magnin zu. «Aber ich habe heute weitere Erkenntnisse bekommen.»
«Bin etwas lauter geworden»
Er habe zwar Verständnis, dass Spieler, die länger nicht mehr gespielt hätten, etwas Anlaufzeit benötigen würden. «Aber wenn du beim FC Basel die Chance bekommst, auf dem Platz zu stehen, dann musst du liefern», fordert Magnin.
Wie Schmid ist auch Magnin vor allem mit der ersten Halbzeit seines Teams überhaupt nicht einverstanden. «Heute war das erste Mal, dass ich in der Kabine etwas lauter geworden bin», gibt der Lausanner zu.
Fünf Tage bleiben Magnin nun noch, um sein Team auf das Startspiel der Europa League gegen den SC Freiburg einzustellen. Spätestens nach dem Zittersieg in Carouge dürfte der FCB-Coach auswärts im Europapark-Stadion auf Experimente verzichten.