Chelsea schlägt Betis Sevilla mit 4:1 und gewinnt nach zwei Triumphen in der Champions- (2012 und 2021) und Europa League (2013 und 2019) auch erstmals die Conference League. Ricardo Rodriguez, der in der Pause wegen Adduktorenproblemen rausmuss, und Betis Sevilla gehen leer aus und verpassen den ersten internationalen Titel der Karriere respektive der Vereinsgeschichte. Dabei sah es lange gut aus.
Der Sechste der abgelaufenen Saison in Spanien ist nämlich von Anfang an hellwach, aufsässig und bissig in den Zweikämpfen. Wer dachte, Chelsea spielt die Andalusier in Breslau (Pol) an die Wand, wird eines Besseren belehrt. Die Blues sind in der ersten Halbzeit zwar 68 Prozent der Zeit am Ball, kommen aber zu keinem einzigen gefährlichen Abschluss.
Die Betis-Abwehr, in der auch Nati-Star Ricardo Rodriguez einen fehlerfreien Job macht, hat alles im Griff. Und in der Offensive setzen dei Grün-Weissen einige gefährliche Nadelstiche. Vor allem der Marokkaner Abdessamad Ezzalzouli, der auf dem Trikot mit der Nummer 10 nur «Ez Abde» stehen hat, sorgt auf dem linken Flügel für Wirbel. Das 1:0 schiesst er auf Vorlage des fünffachen Champions-League-Siegers Isco selbst, die Riesen-Chance aufs 2:0 bereitet er mit einem Dribbling vor. Mit einem Haken lässt er Chalobah ins Leere grätschen und legt zurück auf Johnny Cardoso, der aus rund 13 Metern verzieht.
Chelsea dreht das Spiel in den letzten 25 Minuten
Während Betis vor der Pause oft hoch steht und so – wie vor dem 1:0 – gefährliche Ballverluste provoziert, zieht es sich in der zweiten Halbzeit, die Ricardo von der Bank aus beobachten muss, zurück. Chelsea weiss mit dem Platz nun mehr anzufangen. Nach einer guten Stunde gehts plötzlich ganz schnell. Innert fünf Minuten verwerten Captain Enzo Fernández und Nicolas Jackson zwei Flanken von Cole Palmer per Kopf und schon ist das Spiel gedreht.
Betis Sevilla ist zu keiner Reaktion mehr fähig. Der eingewechselte Jadon Sancho macht mit einem gefühlvollen Schlenzer den Deckel drauf. Sein Jubel, bei dem er das Trikot auszieht, zeigt, wie wichtig ihm das Tor ist. Eine Genugtuung für den ehemaligen englischen Nationalspieler, für den Chelsea lieber eine fünf Millionen Euro Busse an Manchester United zahlt, als der Kaufpflicht von rund 30 Millionen Euro nachzukommen. Den Schlusspunkt setzt Moises Caicedo mit dem 4:1 in der Nachspielzeit.