Das Spiel
Quo vadis, FC Lugano? Die 0:5-Heimpleite im Hinspiel der Conference-League-Quali ist der nächste Tiefpunkt eines enttäuschenden Saisonstarts.
Dabei beginnt die Partie aus Sicht der Luganesi – nach dem Knall um den aus dem Kader gestrichenen Renato Steffen – beinahe mit der richtigen Art von Paukenschlag. Doch Bislimi kann Alioskis Zuckerflanke nach gut 70 Sekunden nicht zum Tessiner Traumstart nutzen.
Ein frühes Tor wäre für sichtlich verunsicherte Tessiner Gold wert gewesen. Denn der Gegner, der sie bereits im März dieses Jahres an gleicher Stelle im Achtelfinal eliminiert hat, stellt auch in der 3. Quali-Runde eine hohe Hürde dar, besitzt gar mehr Spielanteile. Die Führung nach 35 Minuten ist keineswegs gestohlen. Nach dem Penalty zum 2:0 lassen die Slowenen mehrere Hochkaräter zum 3:0 liegen.
Eine wirkliche Reaktion Luganos bleibt aus. Zwar kommt Croci-Tortis Mannschaft mit viel Elan aus der Pause, hat wie schon zu Spielbeginn die beste Chance mit dem ersten Angriff. Doumbia scheitert allerdings an der Latte, und so nehmen die Dinge ihren für die Tessiner bitteren Lauf. Da gehört auch dazu, dass der eingewechselte Mattia Zanotti zehn Minuten später verletzungsbedingt wieder rausmuss. Daneben machen ein Traumtor und ein weiterer Elfmeter die Celje-Klatsche perfekt.
Die Tore
34. Minute, Danjiel Sturm, 0:1. Von der linken Seite kommt Sturm in die Mitte. Kein Tessiner greift ihn konsequent genug an. So zieht Sturm schliesslich vom Strafraumrand ab und trifft halbhoch ins weite Eck.
44. Minute, Franko Kovacevic, 0:2. Kurz vor der Pause übt sich Luganos Mahmoud Belhadj bei einer Ecke als Ringer. Den folgerichtigen Elfmeter verwandelt Kovacevic souverän, er schickt Keeper Saipi in die falsche Ecke.
59. Minute, Mark Zabukovnik, 0:3. Aus rund 20 Metern fasst sich Zabukovnik ein Herz, trifft mit einem satten Vollspannschuss über den vergeblich fliegenden Saipi hinweg oben links ins Netz.
83. Minute, Franko Kovacevic, 0:4. Nach einem Konter reisst Lukas Mai seinen Gegenspieler im Strafraum ziemlich uninspiriert nieder. Kovacevic darf erneut aus elf Metern anlaufen – und lässt Saipi abermals keine Chance.
89. Minute, Mario Kvesic, 0:5. Auflösungserscheinung bei Lugano. Kvesic kann nach einer flachen Ablage zentral vor dem Tor unten rechts einschieben.
Der Beste
Mark Zabukovnik. Schiesst das 3:0. Aber sein Spiel ist noch viel mehr als nur der Treffer. Er diktiert das Spiel der Slowenen.
Der Schlechteste
Mohamed Mahmoud. Es unterlaufen ihm mehrere schwerwiegende Fehler im Aufbauspiel. Und er begeht das Foul, das zum Penaltypfiff führt.
Das gab zu reden
Der Trainingszoff zwischen Renato Steffen und Mattia Croci-Torti. Gemäss Blick-Infos soll es am Dienstag im Training zu einem Streit zwischen den beiden gekommen sein. Der Klub dementiert jedoch. Die Celje-Klatsche verfolgt Steffen von der Tribüne aus.
Das gab zu reden II
Bisher nahm Albian Hajdari in dieser Saison immer auf der Tribüne Platz. Der Grund? Man wollte ihn schonen, da ein Transfer bevorstehen soll. Am Donnerstagabend ist aber plötzlich wieder alles anders. Er steht nicht nur im Kader, sondern kommt in der zweiten Halbzeit auch noch zum Einsatz, weil sich Mattia Zanotti unmittelbar nach seiner Einwechslung verletzt. Ob das ein Hinweis dafür ist, dass ein Wechsel gescheitert ist oder ob etwas anderes dahintersteckt? Eine Antwort wird folgen.
Die Schiris
Sander van der Eijk hat die fair geführte Partie komplett im Griff.
Die Fans
Gähnende Leere in der Thuner Stockhorn Arena. Nur 623 Fans sind anwesend, um sich die Qualipartie für die Conference League anzuschauen.
So gehts weiter
Bevor Lugano nächsten Donnerstag zum Rückspiel (ab 20 Uhr im Ticker) nach Slowenien reisen wird, sollen am Sonntag (16.30 Uhr) ausgerechnet gegen Doublesieger Basel in der Super League die ersten Punkte her.