Das Spiel
Wichtiger Schritt in Richtung Europa: Servette gewinnt das Hinspiel der 2. Quali-Runde der Champions League auswärts gegen Viktoria Pilsen mit 1:0. Ein Überstehen dieser Runde würde den sicheren Einzug in einen europäischen Wettbewerb bedeuten.
Im Unterschied zu Servette ist Pilsen bereits am vergangenen Wochenende in die Saison gestartet – und wie: In der heimischen Liga fegte der tschechische Vizemeister seinen Gegner FK Pardubice auswärts mit 5:1 vom Platz. Mit entsprechendem Selbstvertrauen tritt Pilsen auch gegen Servette an und setzt von Beginn an offensive Akzente.
Doch es sind die Genfer, die nach knapp einer Viertelstunde in Führung gehen. Sie spielen schnörkellos nach vorne – und nutzen gleich ihre erste Torchance eiskalt aus.
Im weiteren Verlauf der Partie ist Pilsen spielbestimmend und kommt zu zahlreichen Gelegenheiten. Immer wieder muss Servette-Goalie Joël Mall retten, oft sind die Tschechen im Abschluss aber einfach zu unpräzise – Glück für den Schweizer Vertreter.
In den letzten Minuten wirds turbulent: Zuerst rettet Captain Steve Rouiller auf der Linie, wenige Minuten später pariert Mazikou gleich zweimal in höchster Not. Servette rettet das 1:0 über die Zeit.
Das Tor
13. Minute, Samuel Mraz, 0:1. Das Tor ist das Ergebnis einer Kombination zweier Sommer-Neuzugänge: Giotto Morandi (vorher GC) steckt den Ball auf Mraz (Motor Lublin, Polen) durch, der Slowake legt ihn sich auf den linken Fuss und schlenzt ihn sehenswert ins linke obere Eck.
Das gab zu reden
Mit nur zwei Schüssen zum Sieg? Hat Servette heute Abend hingekriegt. Der Führungstreffer von Neuzugang Samuel Mraz und ein Abschluss in der Nachspielzeit – mehr Torgefahr bringen die Grenats in Pilsen nicht hin. Aber es reicht.
Der Beste
Was für ein Spiel von Joël Mall! Der zypriotische Nationalspieler hält Servette mit mehreren entscheidenden Paraden im Spiel. Dieser Sieg ist sein Verdienst.
Der Schlechteste
Prince Adu hat nur wenige Sekunden vor dem ersten Tor eine goldene Gelegenheit gegen Joël Mall. Aber der Schuss des ghanaischen Stürmers ist zu schwach und der Servette-Goalie kann ihn ohne grosse Schwierigkeiten abwehren. Danach ist er nicht mehr präsent und wird in der 56. Minute ausgewechselt.
Die Schiris
Nikola Dabanovic hatte ein mehr als ruhiges Spiel. Jeroen Manschot musste als VAR nicht eingreifen.
Die Fans
Etwas mehr als 300 Servette-Fans reisten nach Pilsen, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Ihnen gegenüber stehen mehr als 11'000 Viktoria-Fans, die die Doosan Arena bis auf den letzten Platz füllen. Ihre Unterstützung reichte nicht aus, um Joël Mall zu besiegen oder ins Wanken zu bringen.
So gehts weiter
Für Servette steht nächsten Samstag (20.30 Uhr) der Ligaauftakt auswärts gegen YB an. Bereits am Mittwoch darauf folgt das Rückspiel gegen Viktoria Pilsen in Genf (21 Uhr). Auch Pilsen bestreitet vor dem zweiten Duell mit dem Schweizer Vertreter noch ein weiteres Ligaspiel.