Darum gehts
- Thun feiert nach fünf Jahren die Super-League-Rückkehr
- Bertone machte als Captain einschneidende Erfahrungen
- Hexer Steffen war auf der Bank – Torschütze Meichtry in der Lehre
Der Start gehört Leonardo Bertone (31). Er führte Thun im Jahr 2020 beim Barrage-Rückspiel gegen Vaduz als Captain aufs Feld. Thun stieg damals nach zehn Jahren aus der Super League ab. Vier Jahre später ist Bertone im Barrage-Rückspiel gegen GC wieder Captain. Thun verpasst den Aufstieg wegen eines Gegetreffers in der 91. Minute. Und 2025? Bertone trägt erneut die Binde am Arm, weil Marco Bürki verletzt ist. Er wird zum Aufstiegs-Captain!
Der 2:1-Sieg im hollywoodreifen Aufstiegsknüller gegen Aarau muss Bertones persönliche Genugtuung sein. Schon in der 5. Minute schnappt der Mittelfeldmann Gegenspieler Obexer aus dem Hinterhalt den Ball weg, lanciert Stewart, der die mit über 10'000 Fans ausverkaufte Stockhorn Arena erstmals beben lässt. Trotz Blitz-Ausgleich gelingt Thun unter grossem Druck in der 80. Minute durch Eigengewächs Meichtry der Sieg zum Aufstieg.
«Das wusste ich gar nicht», sagt der eigentliche Captain, der verletzte Marco Bürki (31), als Blick ihn auf die Bertone-Captainhistorie anspricht. «Hervorragend, wie er es gemanagt und Verantwortung übernommen hat, als ich ausgefallen bin. Er hat einen unglaublichen Schritt gemacht.» Und Präsident Andres Gerber (52) sagt: «Für die, die abgestiegen oder in der Barrage nicht aufgestiegen sind, ist es wie ein Tolggen im Reinheft. Das konnten wir wieder auswetzen. Und Leo hat einen super Weg gemacht.»
Bereits vor dem gewonnenen Aufstiegsknüller gegen Aarau (2:1) ist bekannt: Das Kader soll im Sommer trotz neuer finanzieller Möglichkeiten zwar verstärkt, aber sicher nicht zu fest über den Haufen geworfen werden. Egal, in welcher Liga. Das sind die Signale der Thun-Führung. Die ersten Schritte dazu sind die Verlängerungen von zwei gestandenen Spielern. Führungsspieler Leonardo Bertone (31) verlängert bis 2027 mit Option auf ein weiteres Jahr, wie am Tag vor dem Aarau-Spiel bekannt wird. Der Mittelfeldspieler hat in den drei Spielen zuvor immer getroffen. Ebenfalls bis 2027 mit zusätzlicher Option unterschrieb kürzlich Verteidiger Jan Bamert (27). Der Ex-Super-League-Profi (145 Spiele für GC und Sion) ist seit 2022 im Klub und kehrt nun in die höchste Spielklasse zurück.
Bereits vor dem gewonnenen Aufstiegsknüller gegen Aarau (2:1) ist bekannt: Das Kader soll im Sommer trotz neuer finanzieller Möglichkeiten zwar verstärkt, aber sicher nicht zu fest über den Haufen geworfen werden. Egal, in welcher Liga. Das sind die Signale der Thun-Führung. Die ersten Schritte dazu sind die Verlängerungen von zwei gestandenen Spielern. Führungsspieler Leonardo Bertone (31) verlängert bis 2027 mit Option auf ein weiteres Jahr, wie am Tag vor dem Aarau-Spiel bekannt wird. Der Mittelfeldspieler hat in den drei Spielen zuvor immer getroffen. Ebenfalls bis 2027 mit zusätzlicher Option unterschrieb kürzlich Verteidiger Jan Bamert (27). Der Ex-Super-League-Profi (145 Spiele für GC und Sion) ist seit 2022 im Klub und kehrt nun in die höchste Spielklasse zurück.
Goalie schreibt Aufstiegsmärchen mit
Beim FC Basel im Nachwuchs darf Niklas Steffen (24) von einer grossen Karriere träumen. Er ist Nationalgoalie auf Stufe U16, U17 und U18. Dann gehts nicht mehr so steil aufwärts. Über die Promotion League (Rapperswil-Jona) landet er letzten Sommer beim Thun – offiziell als Nummer zwei. Nun hext er Thun im Spiel gegen Aarau zum Aufstieg.
Vor einem Monat sass Steffen noch auf der Bank. Dann degradierte Trainer Lustrinelli Eigengewächs Ziswiler, die eigentliche Nummer eins. Ein riskantes Manöver mitten im Aufstiegsrennen. Und was macht Steffen? Er kassiert in fünf Spielen nur ein einziges Tor und läuft im entscheidenden Spiel gegen Aarau zur Höchstform auf. In der 74. Minute pariert er aus kürzester Distanz sensationell. «Er hat unglaublich gehalten», sagt Marco Bürki, ohne auf Steffen angesprochen worden zu sein. Wird Steffen nun zum Super-League-Stammgoalie?
Lustrinellis Versprechen vor einem Jahr
Der entscheidende Gegentreffer in der Barrage gegen GC vor einem Jahr in der 91. Minute war extrem bitter. Thun am Boden zerstört. Trainer Mauro Lustrinelli (49) trug stark dazu bei, dass der Klub sofort wieder aufgestanden ist. Unmittelbar nach der Riesen-Enttäuschung sagte er zu Blick: «Ich bin ein stolzer Trainer des FC Thun. Ich möchte sicher weitergehen und versuche, nächste Saison zu erreichen, was wir diese Saison nicht ganz erreicht haben.» Gesagt, getan.
Er hätte vor einem Jahr wohl auch Richtung Super-League-Klub schielen können, aber entschied sich für ein klares Bekenntnis. Vor kurzem hat er seinen Vertrag bis 2028 verlängert und kehrt in die Super League zurück, wo er als Stürmer einst über 100 Tore schoss.
Berührende Worte für das Eigengewächs
Auch für Aufstiegsschütze Ethan Meichtry (19) verlief die Karriere ins Profigeschäft nicht nur geradlinig. Captain Bürki ist tief beeindruckt: «Er hat eine Lehre abgeschlossen im Bauwesen und ist jeden Tag ins Training gekommen. Am Morgen um 6 Uhr aufgestanden, hat harte Körperarbeit geleistet und es trotzdem zum Fussballprofi geschafft. Ein spannender Weg. Er weiss, was es heisst, zu arbeiten. Und er ist einer, der im Team für Lacher sorgt.»
Meichtry ist in Uttigen aufgewachsen. Das ist 8 Kilometer von der Stockhorn Arena entfernt. «Schon als ganz kleiner Junge spielte ich beim FC Thun», erzählt er Blick. Noch vor einem Jahr scheint der Profifussball weit weg. Dann darf er mit den Profis ins Sommertrainingslager – das Märchen nimmt seinen Lauf.
Viel Zeit hat Meichtry nicht, als er in der 80. Minute im Strafraum von Reichmuth freigespielt wird. Trotzdem schlenzt er den Ball mit beeindruckender Präzision ins weite Eck. Und Thun in die Super League.
Die Geschichten von Bertone, Steffen, Lustrinelli und Meichtry sind nur einige der vielen, die nach dem hollywoodreifen Thun-Aufstieg nach fünf Jahren in der zweithöchsten Liga erzählt werden können. Da gäbe es genügend Material für weitere Streifen. Fortsetzung folgt.