Ob der Fifa-Präsident morgen Gianni Infantino oder Scheich Salman heisst, ist im Vergleich zu den restlichen Punkten des Fifa-Kongresses fast schon unwichtig. Im Hallenstadion von Zürich geht es um viel mehr. Lehnt die Fifa die dringend nötigen Reformen ab, dann droht ihr der Tod.
Über ein Gesamtpaket von insgesamt 9 Punkten stimmen die 207 Landesverbände ab. 155 müssen zustimmen. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
Erstens: Der neue Präsident hat mehr repräsentativen Charakter, vertritt die Fifa nach aussen. Das Tagesgeschäft leitet ein CEO mithilfe der Direktoren.
Zweitens: Ein Fifa-Rat mit 36 Personen aus 6 Konföderationen überwacht alles wie ein Verwaltungsrat. Im Gremium verankert ist eine Frauenquote – jeder Kontinentalverband muss mindestens ein weibliches Mitglied stellen, mindestens 6 von 36 werden Frauen sein.
Drittens: Die Amtszeit wird auf 12 Jahre beschränkt (drei mal vier Jahre)
Viertens: Die Gehälter der Fifa-Spitze werden in Zukunft veröffentlicht.
Der Fifa-Kongress muss vernünftig sein und die Reformen annehmen. Sonst wird der Weltfussballverband sterben. Die US-Behörden könnten die Fifa dann als kriminelle Organisation einstufen und den Druck derart erhöhen, bis die Fifa handlungsunfähig ist.
Dieses Risiko darf man nicht eingehen. Die Ablehnung der Reformen wäre eine Katastrophe für die Fifa und den ganzen Fussball.