Sforza, Sutter, Smiljanic & Cabanas lassen ihre Familien nicht ans Derby
Angst um Frauen & Kinder!

FCZ-Ultras sitzen am Sonntag auf der Haupttribüne – im GC-Lager hat das grosse Zittern begonnen.
Publiziert: 08.02.2012 um 23:03 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:59 Uhr
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Boris Smiljanics Frau Rahel bleibt mit Chiara und Mauro daheim.
Foto: freshfocus
Von Max Kern

Das Lächeln des GC-Trainers ist gequält. «Nein», antwortet Ciri Sforza (41), «von meiner Familie geht am Sonntag niemand ans Derby. Viel zu gefährlich. Ich finde es nach wie vor eine Provokation, dass Fans aus der FCZ-Südkurve Tickets für die Haupttribüne bekommen haben.»

Sforzas Kinder, Gianluca (16) und Luana (13), dürfen nicht ins Stadion. Zu gefährlich, hat der Papa entschieden. Im GC-Lager geht die Angst um.

Die Vorgeschichte im Kurzraffer. Das Derby vom Sonntag ist das erste Aufeinandertreffen zwischen dem FCZ und GC seit der «Schande von Zürich». Am 2. Oktober 2011 warf ein FCZ-Anhänger eine brennende Petarde in die GC-Fankurve. Schiri Sascha Kever brach den Match ab. GC gewann forfait. Beide Klubs wurden mit je 50'000 Fr. Busse und der Schliessung der beiden Fan-Kurven im nächsten Derby bestraft. Und nun gab FCZ-Boss Ancillo Canepa den Saisonkarten-Inhabern aus der Südkurve die Möglichkeit, für einen Aufpreis von 30 Franken ein Ticket für die Haupttribüne zu kaufen.

Wie verhält sich am Spieltag GC-Vizepräsident Alain Sutter (44)? «Ich selbst habe keine Angst, ich werde auf der Tribüne sitzen», sagt der Ex-Internationale, fügt jedoch gleich ein «Aber» an: «Aber die Situation ist glasklar. Der FC Zürich trägt mit der Regierung, der Polizei und der Swiss Football League die volle Verantwortung. Sie alle sind der Meinung, der eingeschlagene Weg sei der richtige.» Nimmt Sutter am Sonntag auch Gattin Melanie und Sohn Taya mit? Die Frage stellt sich für ihn zum Glück nicht. Er sagt: «Sie sind in den Skiferien.»

Smiljanic findet Canepas Idee «nicht clever»

Auch GC-Team-Leader Ricci Cabanas (33), der seit seiner Verletzung im August 2010 mit Gattin Deby und den Kindern Deliya (5) und Yoan (2 ½) auf der Letzigrund-Haupttribüne Dauergast ist, kommt am Sonntag alleine. Cabanas erklärt: «Meine Familie nehme ich an Risiko-Spiele nie mit.»

Und Stamm-Captain Boris Smiljanic (35), der im Letzigrund normalerweise von Gattin Rahel sowie den Kindern Chiara (9) und Mauro (6) angefeuert wird, kommt am Sonntag, wenn überhaupt, alleine. Er sagt: «Das Ganze ist nicht clever.»

Auf den Plätzen, auf denen im Normalfall die GC-Familien sässen, nehmen wohl andere Platz. Das Sicherheitsdispositiv sieht laut Letzi-Management vor, dass die Anzahl von Sicherheitsleuten auf der Haupttribüne erhöht wird. FCZ-Präsident Ancillo Canepa glaubt an ein friedliches Spiel. Gegenüber BLICK betonte er schon vor einer Woche: «Es wird eine gute Stimmung geben und friedlich sein.»

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