5.-Liga-Klub sorgt in Spanien für Wirbel
Real Madrid attackiert Schweizer Verband

Wegen eines BLICK-Artikels: Real Madrid beschäftigt sich mit einem Schweizer 5.-Ligisten und geht auf den SFV los.
Publiziert: 20.02.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:31 Uhr
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Ali Yurdakul (l.) und Babrak Rahimi haben beim 5.-Liga- Klub das Sagen.
Foto: Blick/Mathias Dubach
Von Matthias Dubach und Martin Arn

Am letzten Freitag berichtete BLICK, wie der 5.-Liga-Klub FC Trinacria unter seinem neuen Namen «Real Madrid Zürich» gross herauskommen will. Nun steht dem Provinz-Real noch vor dem ersten Ligaspiel ein übermächtiger Gegner gegenüber: das weltberühmte Real aus Madrid!

Wegen des BLICK-Artikels wurden die Spanier auf den Namensvetter aus Schlieren aufmerksam. Der Champions-League-Sieger pocht auf den Schutz seiner Marke, also seines Namens. Anwalt Salavdor Orlando, der die Interessen der Spanier vertritt, sagt zu BLICK: «Der Zürcher Klub hat kein Recht, den Namen Real Madrid zu verwenden. Wir sind bei den Verantwortlichen vorstellig geworden und haben ihnen untersagt, den Namen zu verwenden. Weder auf Trikots noch sonst wie.»

Deshalb erhielt der SFV dicke Post aus Madrid! Schliesslich ist es der Schweizerische Fussballverband, der Real Madrid Zürich grünes Licht gab. BLICK liegt dieses Dokument vor. Erst nach Eingang dieses Schreibens am 22. Dezember begannen die beiden Transportunternehmer Ali Yurdakul und Babrak Rahimi, als Real Madrid Zürich aufzutreten, Spieler zu zu verpflichten, Trikots zu drucken und Fanartikel zu kreieren. Das grosse Real teilte dem SFV in einem Schreiben mit: «Wie Sie wissen, ist Real Madrid C.F. einer der berühmtesten und prestigeträchtigsten Klubs auf der ganzen Welt und besitzt in Spanien, Europa und international eine grosse Anzahl an Markenrechten. Die Verwendung unserer Marke, im vorliegenden Fall des Namens, ist ein klare Verletzung des geistigen Eigentums.»

Wird Real nun klagen?

Ausserdem beruft sich Real in der Abmahnung auf den besonderen Schutz, den Welt-Marken wie etwa Coca-Cola oder eben Real Madrid geniessen. Die Spanier könnten in beiden Fällen auf Schadensersatz klagen.

Der SFV bleibt gelassen: Sein Umgang mit dem geistigen Eigentum ist gesetzeskonform. Er gab den Zürchern grünes Licht, weil seine eigenen Voraussetzungen für die Namensänderung erfüllt sind. Nicht erlaubt sind Firmennamen und Namen, die schon ein anderer SFV-Klub trägt. SFV-Pressesprecher Marco von Ah sagt: «Im Übrigen sind die Klubs beim Namen frei, aber auch selbst verantwortlich. Wir haben die Verantwortlichen mehrfach darauf hingewiesen, dass das echte Real Madrid möglicherweise keine Freude an diesem Namen haben dürfte.»

Das sieht der 5.-Ligist anders. Man war sich nach einem Gespräch mit dem SFV sicher, mit «Zürich» im Namen werde es keine Probleme geben. Präsident Yurdakul sagt zu BLICK: «Wir wollen nun über unsere Anwälte direkt den Kontakt zu Real Madrid Kontakt aufnehmen.»

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