Finnland, zu Urzeiten ein Land von Rallye-Assen, ist zurück im grossen Formel-1-Fieber. Nach dem Russland-Sieg träumen die Medien schon vom vierten Weltmeister: Valtteri Bottas (27). Alles hatte 1982 mit der Krone von Keke Rosberg (68) angefangen. Dann kam Mika Häkkinen (48) in den Jahren 1998/99. Es folgte 2007 Kimi Räikkönen (37). Was sich in Finnland abspielt, ist ein Wunder. Denn das Land hat keinen Grand Prix, meist eisige Strassen und Wälder. Offenbar die beste Fahrschule! Übrigens hat nur noch ein Land ohne WM-Lauf einen Champion: Neuseeland mit Denis Hulme (1967).
***
Der Wahnsinn: Italien brachte es seit dem WM-Start 1950 nur auf zwei Weltmeister: Giuseppe Farina (1950) und Alberto Ascari (1952 und 53). Die Italiener hatten bis jetzt 85 Fahrer im GP-Einsatz, Finnland 8. Darunter Heikki Kovalainen (36), der 2008 in Ungarn auf McLaren-Mercedes einen der bisher 47 Finnen-Siege holte. Damals standen – bis Sotschi 2017 – letztmals zwei Finnen auf dem Podest. Wie vor einer Woche war es Räikkönen. Kimi feierte bis Russland als letzter Finne einen Sieg: 2013 in Melbourne (Lotus-Renault). Jenes Rennen, in dem Bottas seine Karriere startete! So schliessen sich Kreise.
***
Vor dem GP Spanien in einer Woche bahnt sich eine Sensation an: Force India-Mercedes, letztes Jahr WM-Vierter, soll verkauft werden. An das geplante neue Brabham-Team, das im Stile von McLaren ebenfalls einen neuen Super-Strassenflitzer auf den Markt bringen will. Laut «autocar» wollen die beiden umstrittenen indischen Besitzer Subrata Roy (Sahara-Imperium, sitzt im Knast) und Vijay Mallya (muss wohl bald dorthin) zwischen 250 und 320 Millionen Franken. Geboten sind bis jetzt 180 Millionen. Die grosse Frage: Steckt vielleicht Bernie Ecclestone (86) dahinter? Der Brite eroberte von 1962 bis 1992 mit Brabham 35 Siege. Der Verkauf vom finanzgeplagten Force India macht Sinn, wie der Verkauf von Sauber an Longbow S.A. vor einem Jahr.