Es sah hier in Melbourne vor dem Berufungsgericht die ersten Stunden nicht gut aus für Sauber. Der Richter hatte schon gesagt, dass sich Sauber darauf vorbereiten soll, dass Giedo van der Garde (29) fahren darf.
Und dann eine unerwartete Wende von ausserhalb des Gerichtsgebäudes: Van der Garde, 2014 noch siebenmal an einem GP-Freitag für Sauber im Einsatz, hätte wohl für diese Saison wieder eine Superlizenz lösen müssen. Oder eben das Team!
Er oder Sauber taten es jetzt zu spät oder gar nicht. Ein Prozedere, das im Normalfall bei der FIA rund zwei Wochen dauert. Das hätte der Weltverband eigentlich schon vor dem Vertrags-Hickhack den Parteien mitteilen können.
Starten Nasr und Ericsson trotz Prozessverlust?
Es sieht jetzt so aus, also ob am Freitag die Stammpiloten Marcus Ericsson und Felipe Nasr zum GP-Training von Australien starten dürfen.
Und der dritte Mann mit einem gültigen Vertrag, der schaut vorerst in die Röhre - weil man zu blöd war, an das wichtigste Detail im ganzen Prozess-Theater zu denken.
Es ist anzunehmen, dass Giedo van der Garde und der ganze Clan jetzt die Richter vor dem nächsten Rennen in Malaysia am 29. März bemühen werden. Das unselige Theater ist also noch lange nicht vorbei.
Van der Garde hofft auf Gnade
Da der Richter Van der Garde jetzt grünes Licht gibt, muss das Team sofort eine Superlizenz für ihn beantragen. Das tut normalerweise jedes Team beim jeweiligen nationalen Verband.
Der Berufungsrichter: «Sauber hätte dazu seit Prozessbeginn im Dezember die Chance dazu gehabt!» Der Holländer ist auf die schnelle Gnade der FIA angewiesen.